Ende des roten Dauerblinkens bei Windrädern in NÖ rückt näher

Windenergie
Rotes Dauerblinken von Windrädern soll schrittweise der Vergangenheit angehören. Betreiber rüsten bestehende Anlagen freiwillig um.

Das rote Dauerblinken von Windrädern in Niederösterreich soll schrittweise abgeschafft werden. Zwar wurde bereits im Jahr 2024 diese Umstellung im Parlament beschlossen, nun erfolgt im größten Bundesland auch die Umsetzung. 

Nach Gesprächen mit großen Windkraftbetreibern haben diese zugesagt, auch bestehende Anlagen – soweit technisch und rechtlich möglich – auf eine bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung umzurüsten, berichtete ÖVP-Landesvize Stephan Pernkopf am Dienstag. Rund eine Million Menschen sollen dadurch von weniger Lichtemissionen profitieren.

Bei neuen Windkraftanlagen ist die bedarfsgerechte Nachtbefeuerung bereits verpflichtend und wird künftig standardmäßig in den Genehmigungsbescheiden vorgeschrieben. Für bestehende Windräder – derzeit rund 850 in Niederösterreich – kann eine Umrüstung rechtlich nicht nachträglich angeordnet werden. 

Umso bedeutender sei die freiwillige Zusage der Betreiber, betonte Pernkopf. Durch technische Weiterentwicklungen ist es mittlerweile möglich, die Warnlichter nur dann zu aktivieren, wenn sich tatsächlich ein Luftfahrzeug nähert.

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Pernkopf im Gespräch mit Windpark-Betreibern

Bereits im Jahr 2022 hatten Pernkopf und der niederösterreichische Landtag gefordert, das permanente Blinken zu beenden. Die rechtlichen Grundlagen dafür wurden 2024 auf Bundesebene geschaffen. In den vergangenen Monaten haben die zuständigen Behörden, darunter die Luftfahrtbehörde und Austro Control, die technischen Voraussetzungen finalisiert.

Drei neue Windparks genehmigt

Parallel dazu hat die Landesregierung in ihrer jüngsten Sitzung drei neue Windparks genehmigt. Die Beschlüsse wurden einstimmig mit den Stimmen von ÖVP, FPÖ und SPÖ gefasst. 

Insgesamt entstehen 22 neue Windräder mit einer Gesamtleistung von rund 160 Megawatt. Damit könnten künftig etwa 125.000 Haushalte mit Strom aus erneuerbarer Energie versorgt werden. Alle neuen Anlagen werden von Beginn an mit bedarfsgerechter Nachtkennzeichnung ausgestattet.

Konkret genehmigt wurden der Windpark Unterstinkenbrunn (Bezirk Mistelbach) mit sieben Windrädern und einer Leistung von über 50 Megawatt, der Windpark Rustenfeld II (Bezirk Mistelbach) mit sechs Anlagen und mehr als 43 Megawatt sowie der Windpark Deutsch-Wagram 2 (Bezirk Gänserndorf) mit neun Windrädern und rund 65 Megawatt Leistung.

"Akzeptanz wird erhöht"

Nach Angaben des Landes lösen die drei Projekte Investitionen von rund 250 Millionen Euro aus. Diese würden vor allem regionalen Betrieben zugutekommen und Wertschöpfung in den betroffenen Gemeinden schaffen.

Vertreter der beteiligten Energieunternehmen begrüßten sowohl die Genehmigungen als auch das Ende des roten Dauerblinkens.

„Die intelligente Steuerung der bedarfsgestützten Hindernisbefeuerung an Windrädern – also der berühmten ‚roten Blinklichter‘ – trägt dazu bei, die Akzeptanz in der Bevölkerung zu erhöhen. Eine hohe Akzeptanz ist entscheidend, denn bis 2030 wollen wir die Windkraftleistung von derzeit 500 Megawatt auf 770 Megawatt ausbauen“, sagte etwa EVN-Naturkraft-Geschäftsführer Helwig Überacker.

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