Die Einnahmen aus dem Windpark hatte der damalige Bürgermeister Franz Schöber (Bürgerliste) sogar schon budgetiert, so sicher war er sich seiner Sache. Immerhin gehört die Gemeinde bis heute zu jenen Zonen in NÖ, in denen Windräder errichtet werden dürfen. Nur mit dem geschützten Vogel hatte er nicht gerechnet; aufgrund des Adlers wurde das Projekt schließlich abgesagt.
Neuer Anlauf
So schnell wollte sich Schöber aber nicht geschlagen geben: 2020 starteten die Überlegungen für ein neues Projekt, diesmal mit der EVN als Betreiber. Bis zu sechs Anlagen könnten an der L25 entstehen, die zwischen Leitzersdorf, Niederhollabrunn und Sierndorf verläuft.
Unter der neuen Bürgermeisterin, Sabine Hopf (ÖVP), wird darüber nun erneut abgestimmt: Am kommenden Sonntag werden die Leitzersdorfer befragt. „Immerhin ist die erste Abstimmung schon Jahre her, und die Anlagen sind mittlerweile deutlich höher und leistungsfähiger geworden“, begründet Hopf.
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Eines hat sich seit der letzten Abstimmung aber nicht geändert: In der Nachbargemeinde Niederhollabrunn scheidet das Thema die Geister. 2012 wurde auch dort abgestimmt und die Windkraftgegner hatten mit 15 Stimmen hauchdünn die Nase vorne. Und auch vom neuen Projekt sind etliche Bürger wenig begeistert, hätte man die Windräder der Nachbargemeinde doch unmittelbar vor der eigenen Haustüre.
„Wenn man bei der Kapelle am Michelberg steht, wäre die Nabe der neuen Anlagen auf Augenhöhe“, fürchtet eine Bewohnerin den Verlust von Lebensqualität. 252 Meter hoch sollen die neuen Anlagen werden, laut EVN könnten diese 32.000 Haushalte mit Ökostrom versorgen.
Befragung entscheidet
Allerdings nur dann, wenn auch die Gemeinde Sierndorf dem Projekt zustimmt; drei der geplanten Anlagen würden nämlich nahe an das Sierndorfer Gemeindegebiet heranrücken. Dort will man zunächst aber die Befragung abwarten.
Und was ist mit dem Kaiseradler? Ob dieser dem Projekt erneut einen Strich durch die Rechnung macht, wird sich ebenfalls erst nach der Abstimmung zeigen. „Nur dann, wenn die Befragung positiv ausfällt, wird es weitere Prüfungen geben“, sagt Ortschefin Hopf.
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