„Damit hat er das erfunden, was heute als Rackjobbing bekannt ist“, sagt seine Schwiegertochter, Doris Kastenhofer. Und der Erfolg gab dem Firmengründer recht: Nur ein Jahr später zog das noch junge Unternehmen an einen neuen Standort und raus aus der Wiener Innenstadt.
Es sollte nicht die letzte Expansion bleiben. Neben Karten wurden bald auch Geschenkpapier sowie Geschenkbänder kommissioniert und ausgeliefert, zudem wurden der Haushaltsbereich und das Angebot an Dekoration ausgebaut.
Rascher Kundenzuwachs
Der Kundenstamm von Kuwopa wuchs rasch und stetig: Nach und nach sprangen große Ketten als Kunden auf. Außendienstmitarbeiter wurden engagiert, um die Nachfrage zu decken. Und immer mehr Lagerkapazitäten waren notwendig – was Kastenhofer schließlich dazu veranlasste, 1998 ein Außenlager in der Korneuburger Schiffswerft zuerst anzumieten, dann zu kaufen.
Dort findet sich heute die Unternehmenszentrale, die 2005 erbaut wurde.
Vieles hat sich über die Jahre also in dem Familienbetrieb geändert, inklusive einem Logistikcenter in Tschechien und einem Einkaufsbüro in Hongkong. Was bei aller Internationalität jedoch bleibt, ist die individuelle Betreuung, die Kuwopa seinen Kunden bietet.
„Wir sind nicht nur ein Großhandel, sondern auch Dienstleister“, sagt Doris Kastenhofer. Denn die Displays, die man aus Supermärkten, Papierhandel und Drogerien kennt, werden je nach Kundenwunsch und Standort gestaltet – und das wohlgemerkt für mehr als 2.000 Verkaufsstellen, die das Unternehmen in Mitteleuropa betreut.
Wechselnde Verkaufsschlager
Die Verkaufsschlager variieren dabei je nach Saison: „Glückwunschkarten, Geschenkpapier und Servietten gehen immer“, weiß Kastenhofer. Zu Weihnachten braucht dann eben jeder S-Haken für die Christbaumdekoration oder Baumschmuck, im Frühjahr ist Ostergras der Verkaufsschlager.
Ansonsten lassen sich die Verkaufsstellen aber kaum über einen Kamm scheren; zu viel Einfluss nehmen regionale Besonderheiten. „Zum Beispiel werden in Vorarlberg viel mehr Trauerkarten geschrieben als in Wien“, nennt Kastenhofer ein Beispiel.
Trendsetter
Dass bei einem derart breiten Sortiment zugekauft wird, ist klar. Kuwopa bezieht seine Waren zum Großteil aus Europa, für einige gibt es nur asiatische Anbieter.
Artikel wie Glückwunschkarten, Papier oder auch Servietten gibt es aber auch im hauseigenen Design; die Grafiker der Firma liefern laufend neue Entwürfe, basierend auf Trends. Wie zum Beispiel jenen der Wichtel, die aus Skandinavien kommen und die nach wie vor viele begeistern. Oder, ganz aktuell: Nachhaltige Verpackungen, wie Geschenkpapierrollen ohne Plastikhüllen und Produkte aus Papier-Alternativen.
Dieser Tage sind vor allem Geschenksackerln, Papierrollen, Karten und Bänder mit weihnachtlichen Dekoren in den Geschäften zu sehen. Allesamt Waren, die durch die Hände der rund 200 Kuwopa-Mitarbeiter gegangen sind. Von neuen Artikeln zu sprechen, ist im schnelllebigen Geschäftsfeld des Familienbetriebes aber relativ. „Wir beschäftigen uns bereits mit den Weihnachtsdesigns für 2024“, so Kastenhofer.
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