Vergrabene Apotheke: Waldviertlerin teilt Wurzel-Wissen

Ihr Tonbandgerät zählt wohl zu Eunike Grahofers treusten Begleitern. Seit über 30 Jahren nutzt die Naturliebhaberin den kleinen Apparat, um Dialoge mit Menschen aus älteren Generationen aufzuzeichnen, "die fernab der ärztlichen Versorgung lebten", wie sie sagt. Gesprochen wurde etwa über das Leben ihres Gegenübers, die Ernährung, bewährte Rezepte.
Im Zentrum der Interviews stehen jedoch regionale Pflanzen und ihre Rolle als volkskundliche Hausmittel. Denn die Kräuterpädagogin hat es sich zur Aufgabe gemacht, das erlebte Wissen früherer Generationen zusammenzutragen und die überlieferte Volksmedizin zugänglich zu machen.
Überliefertes Wissen
Als Kind habe sich Grahofer nicht besonders für die Natur interessiert. Im Laufe der Zeit erkannte die Waldviertlerin den Wert von Wildpflanzen, die bereits ihre Eltern und Großeltern faszinierten. Die von ihr zusammengetragenen Informationen teilte sie in mehreren Sachbüchern.

Grahofers Buch ist im Freya Verlag erschienen, umfasst 416 Seiten und kann um 49,90 erworben werden.
Für ihr neuestes Buch tauchte die Autorin gewissermaßen in verborgene Tiefen ein. In "Wurzeln – Apotheke aus der Erde" schreibt Grahofer über altes Wissen, die mögliche Anwendung und Rezepte rund um die Pflanzenteile unter unseren Füßen. Wurzeln seien laut der Autorin nicht nur Hausmittel, sondern auch Nahrung, "weil gerade in der Wurzel sammelt die Pflanze alles, was sie in ihrer Speisekammer braucht".
Welchem Thema sich Grahofer als Nächstes widmet, scheint vorerst offen. Allerdings ist die Naturliebhaberin bis heute damit beschäftigt, alle Interviews auf ihrem Tonbandgerät zu verschriftlichen und aufzuarbeiten. Damit bleiben wohl noch etliche Themen, denen sich Grahofer künftig widmen kann.
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