"Wahnsinn": Defekter Kanal lässt Hausbesitzer verzweifeln

"Wahnsinn": Defekter Kanal lässt Hausbesitzer verzweifeln
Unmut in Pyhra: 42-Jähriger steigt auf die Barrikaden, nachdem es bei Durchspülung zu einem Fehler gekommen sein soll.

Das Haus von Robert Hinterhofer in Pyhra im Bezirk St. Pölten ist nicht zu übersehen. Hinterhofer hat auf seinem Zaun Transparente montiert, vor dem Gebäude liegen Sandsäcke. „Soll unser Haus einstürzen?“ und „Die Gemeinde hilft nicht“ ist auf großen Schildern zu lesen.

Schäden

Der Auslöser für den Ärger liegt allerdings schon etwas länger zurück. Ende August 2019 hatte der 42-Jährige, der mit seiner Lebensgefährtin und zwei Hunden in dem Haus wohnt, ein Problem mit dem Kanal. Daraufhin kamen Arbeiter, die den Kanal durchspülten.

"Wahnsinn": Defekter Kanal lässt Hausbesitzer verzweifeln

Hinterhofer und seine Lebensgefährtin sind verzwweifelt

Laut Hinterhofer dürfte dabei aber ein Fehler passiert sein. Der Wasserdruck sei viel zu hoch gewesen, statt der vorgesehenen 10 Bar sei mit 20 Bar geflutet worden. Dadurch, so vermutet es der Hausbesitzer, dürfte ein Defekt entstanden sein.

"Wahnsinn"

Die Folgen waren dramatisch. „Es ist wirklich ein absoluter Wahnsinn“, erzählt Hinterhofer im Gespräch mit dem KURIER, „ich habe Wasserschäden am gesamten Grundstück, dazu kommt noch der Geruch von Urin und Fäkalien. Es ist kaum mehr auszuhalten.“

Volksanwalt

Weil das Problem bis dato nicht behoben werden konnte, fährt der 42-Jährige jetzt schwere Geschütze auf. „Heute werde ich Anzeige bei der Polizei erstatten, den Volksanwalt werde ich ebenfalls einschalten. Das Land Niederösterreich wurde von mir bereits informiert.“

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Auch die Wiese ist kaputt

Besonders ärgert Hinterhofer der Umstand, dass er den Abwasserkanal nicht einmal auf eigene Kosten prüfen lassen darf, maximal nur einen Teil davon. „Ich verstehe es einfach nicht.“

Gemeinde um Lösung bemüht

Im Rathaus weiß man um die Probleme, gibt sich aber zugeknöpft. „Ich bitte um Verständnis, dass wir dazu nicht viel sagen können. Es handelt sich nämlich um ein laufendes Verfahren. In die Causa sind zudem mehrere Behörden involviert, es betrifft also nicht nur die Gemeinde“, sagt Vizebürgermeisterin Maria Hinterhofer.

Die ÖVP-Politikerin betont aber, dass man sehr bemüht sei, das Problem rasch zu beheben. „Es hat dazu auch schon mit dem Betroffenen ein Gespräch stattgefunden.“ Sie gibt zudem zu bedenken, dass auch die Hanglage des Grundstückes eine Teilschuld an der Misere haben könnte. „Aber das muss man sich nun alles anschauen.“

Leuchtende Pfoten

Wie es indes weitergehen soll, ist unklar. Laut Hinterhofer wurde zuletzt Uranin (Lecksuchfarbe, Anm.) in den Schacht eingespeist. „Seitdem laufen meine Hunde mit leuchtenden Pfoten herum und das Gras ist auch kaputt.“

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