Vom Wiener Sängerknaben zum Musicaldarsteller

Vom Wiener Sängerknaben zum Musicaldarsteller
Matthias Liener spielt eine Hauptrolle im Musical "EVITA" auf der Felsenbühne Staatz.

Der Weinviertler Matthias Liener hat im zarten Alter von acht Jahren bereits die Bühnen dieser Welt bereist. Als Wiener Sängerknabe verschlug es ihn für Konzerte über die Grenzen von Europa hinaus nach Amerika und Asien.

„So jung schon mit Musik in Berührung zu kommen, hat mich sehr geprägt und auch den Wunsch entfacht, irgendwann hauptberuflich auf der Bühne zu stehen“, erzählt der Poysdorfer.

Nach diesen lehrreichen Jahren und einem Gesangsstudium wirkte er schon in diversen Bühnenproduktionen mit. „Neben all den Erfahrungen, die ich bereits sammeln durfte, schlägt mein Herz aber für die zeitgenössische, lebendige Musik“, so Liener. Er sei aber dennoch immer wieder begeistert davon, wie sich Musik in alle Richtungen entwickeln kann.

Leben für die Bühne

Eine Offenheit für Veränderungen ist in seinem Beruf Grundvoraussetzung, da er sich ständig in neue Rollen begeben muss. Zunächst wird er in die schnippische, oft zornige, aber auch charmante Rolle des „Che“ im Erfolgsmusical „Evita“ schlüpfen, das nächste Woche auf der Felsenbühne Staatz Premiere feiert. „Ich lebe für die Bühne und versuche, mich persönlich in meinen Figuren einzubringen“, sagt Liener. Die Rolle des „Che“ habe für ihn etwas Brechtsches, da sie oft so aus dem Geschehen rausgerissen sei. Grundsätzlich habe er aber mit dem Charakterbild des „Che“ aber nur wenig gemein. Ein Vorteil, da es ihm dann wesentlich leichter falle, die Rolle beim Verlassen der Bühne einfach wieder abzulegen.

Der Sänger gibt sich aber nicht nur Musikstücken hin, die auf Opern-, Musical- oder Theaterbühnen gesungen werden, sonder produziert auch seine eigenen Lieder und ist als Solo-Künstler unterwegs. „Ich genieße den großen Luxus, dass ich meine Kapazitäten frei wählen kann und da auch noch genug Platz bleibt für mein eigenes Schaffen“, informiert der Musiker.

Experimente mit Songs

Um Inspirationen für seine eigenen Lieder zu finden, befasst sich der Poysdorfer mit verschiedensten Musikrichtungen. Er sucht nach starken Motiven, jene mit Aussagekraft. Liener nennt das seine „Keimzelle“, die er als Ausgangpunkt nimmt, um mit seiner Musik und den daraus entstehenden Songs weiter zu experimentieren.

Er selbst ordnet sich in das Genre der Pop-Musik ein. Es sei jedoch wie bei allen Formen der Kunst: Man könne und müsse als Künstler nicht jedem gefallen. „Geschmäcker sind bekanntlich verschieden“, macht Liener bewusst.

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