Nichtsdestotrotz hat die Familie Feuerstein unser Bild der Steinzeit geprägt. Wissenschaft und Kunst rücken hier also eng zusammen. Und die amerikanische Erfolgsserie ist bei Weitem nicht der einzige Comic, der die Urgeschichte oder die Archäologie zum Thema macht. Streng genommen gehören dazu auch die Höhlenmalereien, die ersten symbolhaften Darstellungen. Und Dokumentationen von archäologischen Ausgrabungen beweisen: Auch in der Wissenschaft ist Platz für Witz und Ironie.
Forschung und Humor
„Wissenschaft und Kunst haben mehr gemein, als man zunächst vermuten würde“, weiß Franz Pieler, wissenschaftlicher Leiter des MAMUZ Schloss Asparn an der Zaya. Dort wird in Zusammenarbeit mit dem Karikaturmuseum Krems die Sonderausstellung „Aufgezeichnet! Von der Höhlenmalerei zum modernen Comic“ gezeigt. Diese ist von 16. April bis 26. November zu sehen.
„Das Besondere an diesem Projekt ist, dass man die Gelegenheit bekommt, mit Wissenschaft, Humor und Kunst eine Ausstellung zu entwickeln“, sagt der künstlerische Direktor des Karikaturmuseums Krems, Gottfried Gusenbauer.
Papier und Bleistift
Gesammelt wurde für die Ausstellungen jede Menge an Material, die Auswahl fiel den beiden Comicfans Pieler und Gusenbauer dementsprechend schwer. Neben TV-Klassikern wie „Asterix und Obelix“ oder „Silex in the City“ sind auch karikaturistische Darstellungen von Archäologen und deren Forschungsalltag zu sehen.
Bis Anfang der 2000er-Jahre nämlich, bevor sich der Fotoapparat letztendlich doch durchsetzte, passierte in der Archäologie alles mit Papier und Bleistift: Die Funde wurden penibel aufgezeichnet und mit Farblegenden versehen. Dabei entstanden neben der eigentlichen Arbeit auch jede Menge satirischer Arbeiten, die den oft ungewollt komischen Arbeitsalltag zeigten.
Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung sind Bildwitze und Karikaturen, die aktuelle gesellschaftliche Themen in die Urgeschichte versetzen. Der Höhlenmensch als Sinnbild für Rückständigkeit oder die Bloßstellung moderner Sitten durch ihre Übertragung in die Urgeschichte seien nur zwei Beispiele für die Symbiose aus Archäologie und Karikatur, so Pieler.
Eine Ausstellung, die wohl sogar dem Choleriker Fred Feuerstein ein Lächeln abgerungen hätte. Mehr Infos zu der Ausstellung unter www.mamuz.at.
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