Trotz hitziger Debatte: Viel Applaus für Winnetou in Wagram

Trotz hitziger Debatte: Viel Applaus für Winnetou in Wagram
Bei den Winnetou-Spielen im Weinviertel reißt die Begeisterung für die Kultfigur nicht ab.

Von Sarah Prankl

Staub wirbelt auf, es folgen laute Schüsse in die Luft. Vier Reiter galoppieren für einen kurzen Moment quer über die Arena. Ihre langen Haare, die sie mit Bändern und Federn schmücken, wehen im Wind.

Es riecht nach Schießpulver, begeisterte Kinder beobachten das Geschehen. Als die Szene kurz darauf zu eskalieren droht und sich befeindete Völker mit der Waffe gegenüberstehen, taucht er im Licht der Abendsonne am Hügel auf: Winnetou, der große Häuptling der Apachen. Tosender Applaus.

Im kleinen Ort Kirchberg an der Wagram in Tulln spürt man nichts von der hitzigen Debatte rund um Winnetou (siehe auch Seite 29). Schon länger wurden Stimmen laut, dass die historischen Verbrechen an der indigenen Bevölkerung Nordamerikas romantisiert dargestellt werden würden. Die Diskussion ist zwar auch bei den Fernsehsendern angekommen, aber wie in Wagram soll auch hier nichts gecancelt werden. Beim ZDF zeigt man „Winnetou und das Halbblut Apanatschi“ am 3. Oktober. Der ORF würde „wieder Winnetou-Filme ausstrahlen“, sollte es sich programmlich ergeben.

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