Getreten, vergiftet, verschwunden: Verdacht auf Tierquälerei in Melk

Eine weiß-braun-gescheckte Katze liegt auf einer Decke und wurden kürzlich vom Tierarzt behandelt, worauf die Halskrause und die verletzte Schulter schließen lassen.
Einige Fälle sind der Polizei bekannt. Ein besorgter Katzenhalter wendet sich via soziale Medien an die Öffentlichkeit.

"Das ist mir völlig bewusst, dass da wahrscheinlich nichts rauskommen wird", sagt Benjamin Steyrer am anderen Ende der Leitung. Dennoch habe sich der besorgte Katzenbesitzer kürzlich an die Polizei gewandt, um Anzeige gegen unbekannt zu erstatten. Seit Juli sollen innerhalb weniger Wochen mehrere Katzen spurlos verschwunden sein, schildert der Obmann der "Freunde der Herrieder Straße". Sein Verdacht: Fälle von Tierquälerei in der Melker Siedlung, die er selbst bewohnt.

Auslöser für die Befürchtung war das plötzliche Verschwinden seines eigenen Katers. Um den Vierbeiner wiederzufinden teilte Steyrer eine entsprechende Anzeige in den sozialen Medien. Daraufhin hätten sich unter dem Posting mehrere Kommentare von Personen aus der Region gesammelt, die ihre Katzen ebenfalls vermissen. Eine intensive, digitale sowie analoge Suche sowie mehrere Nachfragen bei ansässigen Straßenmeistereien, Bauhof und Tierärzten hätten ebenfalls keine Anhaltspunkte zum Verbleib der Tiere geliefert.

Behörden informiert

Steyrers Kater ist mittlerweile wieder aufgetaucht. Das Tier sei jedoch mit schweren Verletzungen nach Hause zurückgekehrt. Woher die Wunde an der Schulter stammt und ob sie mutwillig zugefügt wurde, ist unklar. Die behandelnde Tierärztin vermute allerdings, dass der Kater getreten wurde. Darüber hinaus sei im gleichen Zeitraum die Katze des Melkers mutmaßlich durch Frostschutzmittel vergiftet. Beide Vorfälle haben sich laut dem Katzenbesitzer innerhalb von etwa zehn Tagen ereignet.

Auf Anraten einiger Tierärzte aus der Umgebung hat sich Steyrer schließlich an die Behörden gewandt - zehn weiteren Personen hätten sich angeschlossen. Seitens der zuständigen Polizei wird von "nur sehr wenigen Personen" gesprochen, die sich bisher gemeldet hätten. Genauere Auskunft könne man derzeit nicht geben.

Verletzte Katzen im Bezirk Amstetten

Verschwundene oder verwundete Tiere beschäftigen die Behörden immer wieder, heißt es indes aus der Landespolizeidirektion NÖ. Zuletzt seien in Niederösterreich unter anderem verwundete Hauskatzen im Bezirk Amstetten - in Ennsdorf sowie St. Pantaleon-Erla - gefunden worden. Die Polizei rät, sich in solchen Fällen an die zuständigen Stellen zu wenden "insbesondere dann, wenn Tiere Spuren von einer Gewalteinwirkung aufweisen", damit entsprechende Ermittlungen eingeleitete werden können. Sachdienlichen Hinweisen, etwa zu den verletzten Katzen im Bezirk Amstetten, sind ebenfalls willkommen.

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