Terroranschlag am Flughafen war nur Übung

Die Cobra stürmte den Bus
300 Kräfte von Polizei, Heer und Flughafen Schwechat probten für den Ernstfall eines Terroranschlags.

Der Terroranschlag auf den Brüsseler Flughafen im März 2016 hat auch bei den österreichischen Sicherheitsbehörden die Alarmglocken schrillen lassen. Um auf solche Gefahren entsprechend vorbereitet zu sein, haben 300 Sicherheitskräfte von Polizei, Bundesheer und Flughafen Schwechat in der Nacht auf Mittwoch ein Anschlag-Szenario geübt.

„Dirty Bomb“

Die Annahme: Mehrere bewaffnete Männer kaperten auf dem Rollfeld einen voll besetzten Passagierbus und drohten, eine „schmutzige Chemiebombe“ – eine sogenannte „Dirty Bomb“ – in die Luft gehen zu lassen.

Zur Lösung der Geisellage wurde nicht nur die Polizei-Sondereinheit Cobra angefordert, sondern auch ein Assistenzeinsatz des Bundesheeres ausgelöst. Die ABC-Abwehrschule Korneuburg demonstrierte in einer anschließenden Schauübung vor Journalisten, wie sie Chemie- oder radiologische Waffen unschädlich machen oder im Fall einer Explosion anschließend Dekontaminierungen vornehmen kann.

Wie sich bei der Übung gezeigt hat, liege der Knackpunkt am Informationsmanagement, lautet das Resümee von Landespolizeidirektor Konrad Kogler. Es gehe darum, in kürzester Zeit die richtigen Einsatzkräfte in entsprechender Anzahl am Einsatzort zu haben.

Flughafen-Vorstand Günther Ofner bekrittelte, dass in der Vergangenheit die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Sicherheit nicht unbedingt förderlich gewesen wären. „Was nutzen 2000 Kameras, wenn man die Daten nicht voll nutzen kann?“ Der Flughafen Schwechat investiere jährlich etwa 200 Millionen Euro in die Sicherheit.

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