Eine internationale Antiterror-Übung, wie sie am Donnerstag am Flughafen und im Luftraum darüber abgehalten wurde, hat es in Österreich zuvor noch nicht gegeben. Im Zusammenspiel vieler Einheiten und Behörden, wie der militärischen Luftraumüberwachung, den Abfangjägern des Bundesheeres, den Air-Marshals der Cobra und internationalen Sondereinheiten aus 13 Nationen, wurde der Airbus zur Landung gezwungen, gestürmt und die Flugzeugentführung beendet.
Nur wenige Staaten leisten sich Spezialisten einer polizeilichen Antiterror-Einheit für den Schutz von Flugzeugen. Österreich macht dies bereits seit vier Jahrzehnten. Die Premiere war am 23. November 1981 der Flug OS701 der Austrian-Airlines nach Beirut und weiter nach Damaskus.
Die Cobra, damals noch unter dem Namen Gendarmerie-Einsatzkommando, hatte damals die Aufgabe übernommen, besonders gefährdete österreichische Linienflüge mit bewaffneten Beamten zu schützen – natürlich unerkannt in Zivil.
Durch die geopolitische Lage ist die Gefahr vor Hijacking-Fällen aktueller denn je, heißt es aus dem Innenministerium. Daher sei auch der Air-Marshal-Dienst in Zukunft nicht wegzudenken.
Da im Flugverkehr Staatsgrenzen keine Bedeutung haben, diente die mehrtägige Übung dazu, einheitliche europäische Standards für Spezialeinheiten bei Flugzeugentführungen zu trainieren. Abschluss des Workshops war die spektakuläre Einsatzübung unter möglichst realen Bedingungen.
Die AUA-Maschine startete von Schwechat zu einem internationalen Flug. Kurz nach dem Abflug wurde der Airbus 320 von Terroristen in ihre Gewalt gebracht. Der Pilot löste über Linz den Alarm aus und schon zehn Minuten später setzten sich zwei Eurofighter, die aus Zeltweg gestartet waren, neben den entführten Airbus.
„In so einem Fall versucht man Funkkontakt herzustellen. Die Eurofighter-Piloten blicken auch ins Cockpit, um so einen Eindruck zu bekommen“, heißt es dazu vonseiten des Bundesheeres.
An Bord befanden sich auch zwei österreichische Air-Marshals. Noch in der Luft versuchten die Einsatzkräfte, die Terroristen zu überwältigen. Die beiden Eurofighter zwangen die Maschine in Schwechat auf den Boden.
Am Rollfeld wartete die Cobra, unterstützt von Teams aus Tschechien und der Slowakei. Es kam zum großen Showdown mit allem, was die Antiterror-Kämpfer zu bieten haben. Die entführte Maschine wurde gestürmt, die Bösewichte ausgeschaltet.
Fazit: „Der internationale Terrorismus ist eine Bedrohung für unsere Sicherheit und stellt die Polizei vor große Herausforderungen. Deshalb ist es so wichtig, dass sich unsere Antiterroreinheit gemeinsam mit Einsatzkräften aus Europa auf alle möglichen Szenarien vorbereitet. Dazu gehören auch Angriffe auf Flugzeuge“, sagte Innenminister Gerhard Karner: „Unser Job ist vorbereitet zu sein und das haben die Einsatzkräfte hier eindrucksvoll bewiesen“.
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