Die Raketen-Imitate sind leicht und gefahrlos herzustellen. Längliche Pralinen oder auch süßer Behang vom Christbaum werden einfach an Buntstiften befestigt und verschenkt. „Darüber freuen sich nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene“, sagt der pensionierte Zuckerbäcker. Vor Jahren schon bot er süßen Silvesterraketen-Ersatz aus Marzipan in seinem Geschäft an.
Ihre eigenwilligen Raketen, die gut schmecken und danach zum Zeichnen und Malen verwendet werden sollen, werden die Kulturkreis-Mitglieder am Nachmittag des Silvestertags zwischen 14 und 17.20 Uhr an Passagiere der Waidhofner Citybahn verschenken. Als das Management der NÖ Bahnen von der Aktion hörte, wurde kurzerhand die Nutzung der Citybahn am Samstagnachmittag für alle Passagiere kostenfrei ermöglicht.
Indes laufen auch bei der Polizei die Vorbereitungen für den Jahreswechsel auf Hochtouren: Städte, in denen große Aktionen geplant sind, werden in der Silvesternacht verstärkt überwacht. Es wird mehr Personal eingesetzt, die Beamten werden in Uniform und in Zivil unterwegs sein.
Im Vorjahr verlief der Jahreswechsel in Niederösterreich alles andere als ruhig: In Klausen-Leopoldsdorf (Bezirk Baden) starb ein 23-Jähriger nach der Zündung eines Pyro-Gegenstandes der Kategorie F4. Die sogenannte Kugelbombe war zuvor in Tschechien gekauft und rechtswidrig nach Österreich importiert worden. Aufgrund solcher Fälle warnt die Polizei vor dem Kauf und der Verwendung von illegalen Feuerwerkskörpern. Diese sollten nur im österreichischen Fachhandel erworben werden.
Als Gründe für Unfälle und gefährliche Vorfälle mit Pyro-Gegenständen zu Silvester gelten laut Polizei oft auch Sorglosigkeit, Unachtsamkeit oder fehlendes Gefahrenbewusstsein. Per Gesetz ist die Verwendung von Knallkörpern der Kategorie F2 innerhalb des Ortsgebiets verboten. Generell kontrolliert die Polizei, ob alle gesetzlichen Bestimmungen und Altersbeschränkungen eingehalten werden, und das auch bereits vor Silvester und bis Jänner.
Der Verzicht auf Pyrotechnik zahlt sich aber nicht nur aus Gründen des Selbstschutzes aus. Damit schont man auch Tiere, die durch Knaller und Böller in Angst und Schrecken versetzt werden, ist man auch in St. Pölten überzeugt.
Die Administratoren der drei größten Facebook-Gruppen St. Pöltens rufen deshalb heuer zu einem „Spendenfeuerwerk“ für den örtlichen Tierschutzverein sowie die Haustier-Sozialtafel „Futterbox“ auf. Nähere Infos zu der Aktion auf facebook.com/futterstattboellerstp
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