Semmering-Basistunnel: Weißes Rinnsal frei von Schadstoffen

Die weiße Brühe fließt in die Schwarza
Keine chemischen Rückstände, dennoch besteht Gefahr für Fische und Kleinstlebewesen.

Millionen Liter der weißen Brühe, die derzeit aus dem Stollen des Semmering-Basistunnels in Gloggnitz in die Schwarza rinnen, sind anscheinend frei von chemischen Schadstoffen. Die Bezirkshauptmannschaft Neunkirchen hat Freitagnachmittag nach umfangreichen Untersuchungen Analyseergebnisse veröffentlicht.

Demnach seien „keine chemischen Schadstoffe nachweisbar“. Gefährdungen für Menschen und Säugetiere bestünden nicht, Schädigungen von Fischen seien aber dennoch nicht ausgeschlossen, hieß es.

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Die Aussagen beziehen sich auf am Mittwoch und Donnerstag durch die nö. Gewässeraufsicht gezogene und von zwei Labors ausgewertete Proben, wurde seitens der Bezirkshauptmannschaft in einer Aussendung festgehalten. Die Trübungen seien demnach durch einen hohen Feststoffanteil - konkret feine Feststoffpartikel - verursacht worden.

Dieser Anteil sei allerdings von Mittwoch auf Donnerstag „deutlich rückläufig“ gewesen.
Schädigungen von Wasserlebewesen entstehen allerdings laut Aussendung „hauptsächlich durch mechanische Beeinflussungen“ und wirken „nicht akut, sondern erst mittelfristig“.

Obwohl keine Gefährdung vorliegt, können daher Schädigungen von Fischen und Kleinstlebewesen in den betroffenen Gewässern „weiterhin nicht ausgeschlossen werden“.

Meldungen über Fischsterben lagen am Freitag keine vor, betonte die Bezirkshauptmannschaft nach Rücksprache mit dem Landesfischereiverband. Weitere Analyseergebnisse wurden für die kommende Woche in Aussicht gestellt.

Wasseraustritt im Tunnel

Die Verunreinigungen sind am Montag bekannt geworden. Die ÖBB führten sie auf Wasseraustritt beim Tunnelvortrieb etwa 250 Meter unter der Erde zurück. Das Wasser, das auch Sand aus dem Gebirge löse, werde „in die Gewässerschutz-Anlage auf der Baustelle gepumpt, aufbereitet und dann in den Göstritzbach eingeleitet“. Durch den ausgewaschenen Sand könne es zu Trübungen komme, hieß es seitens der ÖBB.

Die Bürgermeisterin von Gloggnitz, Irene Gölles (Liste "Wir für Gloggnitz"), erstattete Anzeige bei der Polizei.

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