Schneeberg: Wiener wollte nicht gerettet werden

Die Bergretter brachten die Gruppe nachts sicher ins Tal nach Reichenau an der Rax.
Alpinist soll Mitarbeiter von Notruf NÖ am Telefon beschimpft und bedroht haben, die Polizei ermittelt

Weil er Rettungskräfte bedroht und wüst beschimpft haben soll, droht einem 54-jährigen Wiener nach einem Bergrettungseinsatz am Wochenende auf dem Schneeberg ein gerichtliches Nachspiel. Der Mann war mit dem Rettungseinsatz nicht einverstanden und ließ das anscheinend auch die Einsatzkräfte spüren.

Der 54-Jährige war am Samstag zusammen mit einer 59-Jährigen und einer 56-Jährigen , beide aus Wien, von Reichenau zu einer Wandertour aufgebrochen. Beim Abstieg am Nachmittag verließen die 56-jährige Begleiterin die Kräfte, worauf sie die Gruppe zur Umkehr bewegen wollte. Der Mann ignorierte dies jedoch und stieg mit den Frauen weiter über den Jagdsteig ab und ignorierte dabei die Warntafel „Achtung unwegsames Gelände. Kein Abstieg ins Tal möglich“.

Auf Grund der Strapazen in der Finsternis bekam es die 56-Jährige vor einer felsigen Steilstufe mit der Angst zu tun. Sie weigerte sich weiterzugehen und verständigte gegen 19 Uhr telefonisch einen Verwandten, der den Notruf absetzte. Danach spitzte sich die Lage zu. Der 54-Jährige war mit einem Hilfseinsatz nicht einverstanden und widersetzte sich den Anweisungen der Rettungsleitstelle. Beim Telefonat mit Notruf NÖ soll der Disponent wüst beschimpft und sogar mit Gewaltanwendung und Körperverletzung bedroht worden sein. Dabei sollen wenig charmante Sätze wie „Ich find' dich und watsch' dich ab“ gefallen sein. Das Gespräch wurde aufgezeichnet.

Schneeberg: Wiener wollte nicht gerettet werden

Warnschild der Bergrettung

Erst gegen 21.20 Uhr stöberten die Bergrettungskräfte die Gruppe auf. Der 54-Jährige wurde wegen gefährlicher Drohung bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.

Laut Bergrettung kommen Fälle wie dieser immer häufiger vor. Meistens fürchten sich die Personen vor den Kosten des Rettungseinsatzes. „Eine Person in Notlage kann nicht entscheiden, wie sie im alpinen Gelände gerettet wird. Oft ist dafür eben der Hubschrauber notwendig. Und das ist mit Kosten verbunden wenn man nicht versichert ist“, erklärt Sabine Buchebner-Ferstl von der Bergrettung Reichenau.

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