Okkult-Betrügerin auf der Flucht: Mariana M. hinterließ Millionenschaden

Zusammenfassung
- Das LKA Niederösterreich ermittelte 13 Geschädigte und einen Betrugsschaden von 2,2 Millionen Euro im Fall der mutmaßlichen Okkult-Betrügerin Mariana M.
- Zusammenarbeit mit internationalen Behörden führte zur Sicherstellung von Wertgegenständen im zweistelligen Millionenbetrag und mehreren Festnahmen.
- Ein Europäischer Haftbefehl wurde gegen die flüchtige Mariana M. erlassen, und die Polizei bittet um Hinweise zu ihrem Aufenthaltsort sowie zu weiteren Opfern.
Im Fall der mutmaßlichen Okkult-Betrügerin Mariana M. (44) alias „Amela“ hat das Landeskriminalamt (LKA) Niederösterreich bisher 13 Geschädigte aus dem In- und Ausland ermittelt. Betrugshandlungen in Höhe von rund 2,2 Millionen Euro seien nachgewiesen worden, rund 140 Hinweise eingelangt, hieß es am Donnerstag. Der Aufenthaltsort von Mariana M. ist dennoch weiter unbekannt.
„Die Anzahl der geklärten Betrugsdelikte steigt stetig und resultiert aus den Aufarbeitungen der umfangreichen Hinweise“, betonte die Landespolizeidirektion Niederösterreich. Hervorgestrichen wurde die Zusammenarbeit mit den Behörden in der Schweiz, in Deutschland und Serbien. Bei der Causa handelt es sich um einen der größten Betrugsfälle, der durch das LKA Niederösterreich jemals aufgeklärt worden ist.
Tresor sichergestellt
Am 10. Februar hatten die Ermittler die Sicherstellung von Bargeld, Gold, Schmuck sowie hochpreisigen Armbanduhren bekanntgegeben. Der durch Okkult-Betrug aufgedeckte Schaden erreiche einen zweistelligen Millionenbetrag, wurde betont. In einem aus einem Haus in Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling) stammenden Tresor fanden sich laut LKA-Chef Stefan Pfandler unter anderem 4,1 Millionen Euro und 2,1 Millionen Schweizer Franken (2,23 Mio. Euro) an Bargeld.
Gegen Mariana M., die seit mehreren Jahren im gesamten deutschsprachigen Raum aktiv gewesen sein dürfte, wurde ein Europäischer Haftbefehl erlassen. Am Donnerstag wurden seitens der Polizei erneut Fotos der Beschuldigten - mit geänderter Haarfarbe - veröffentlicht.
„Die Lichtbilder stammen von einer gerichtlichen Verurteilung wegen Okkult-Betruges in Deutschland“, wurde festgehalten. Ebenfalls ermittelt wird gegen den 29 Jahre alten Sohn von „Amela“. Er wurde unter dem Verdacht der Beitragstäterschaft wegen schweren Betrugs und Geldwäsche festgenommen und in die Justizanstalt Wiener Neustadt eingeliefert.
In Maria Enzersdorf wurde Mitte Februar auch die in Wien gemeldete, 29-jährige österreichische Staatsbürgerin Dona D. alias „Anna“ wegen Verdachts des gewerbsmäßigen schweren Betruges und der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung in Gewahrsam genommen. Sie ist in die Justizanstalt Wien-Josefstadt eingeliefert worden und machte laut Polizei von ihrem Entschlagungsrecht Gebrauch. Auch Fotos von Dona D. wurden am Donnerstag zwecks Opfersuche neuerlich veröffentlicht. Geschädigte wurden ersucht, mit dem Landeskriminalamt NÖ Kontakt aufzunehmen.
Ebenfalls Mitte Februar klickten für einen 47-jährigen österreichischen Staatsbürger wegen Verdachts der Geldwäsche und der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung die Handschellen.
Hinweise erbeten
Fotos von Preziosen und anderen Wertgegenständen sind auf der Fahndungsseite der Homepage der Landespolizeidirektion NÖ (www.polizei.gv.at/noe/lpd/fahndung/fahndung.aspx) ersichtlich. Opfer der mutmaßlichen Betrügerin im In- und Ausland werden gebeten, die Ermittler des LKA Niederösterreich unter Tel.: +43 59133 303333 zu kontaktieren. Ebenso sind Hinweise zum Aufenthalt der flüchtigen „Amela“ erbeten.
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