Entsprechende Routen gäbe es im Tal genug, etwa mit dem Großen Pielachtaler Rundwanderweg Nr. 652 – liebevoll auch „Der Dirndltaler“ genannt.
Auf 115 Kilometern umrundet die Strecke alle acht Gemeinden des Tals. „Eine Begehung ist in vier bis sechs Etappen möglich, je nach Wanderlust und Kondition“, erklärt Hackner. Seit seiner erstmaligen Erschließung im Jahr 1977 absolvierten offiziell rund 2.500 Wanderer die gesamte Strecke.
„Das sind nur all jene, die sich mit am Weg gesammelten Stempeln auch eine Urkunde abgeholt haben. Wir schätzen, dass es insgesamt mehr als 6.000 Personen gewesen sind“, gibt der Ehrenobmann Einblicke.
Erneuter Boom
Nach dem Wanderboom der 70er-, 80er- und 90er-Jahre erfreut sich der Weg bzw. die gesamte Wanderregion in den letzten Jahren wieder größerer Beliebtheit: „Vor allem die Städter verschlug es während der Pandemie zur Erholung in die nähere Umgebung. Dieser Boom ist geblieben“, so Hackner.
Und das auch gerne mehrere Tage lang, was wiederum die Hotellerie und Gastronomie im Tal freut. Im Vorjahr wurde so ein Rekord von mehr als 59.000 Nächtigungen verzeichnet. „Wir sehen das Weitwandern und Pilgern, das häufig über mehrere Tage und Wochen passiert, auch als Chance, die Aufenthaltsdauer weiter zu steigern“, erkennt man bei der NÖ Werbung das Potenzial zur Steigerung von Nächtigungen im ganzen Land.
Das Wandern ist nämlich in NÖ ein wichtiger Tourismustreiber: Für mehr als ein Viertel der Urlauber ist das Angebot der Wanderwege ausschlaggebend. Zu den wichtigsten Weitwanderrouten im Land zählt etwa der Welterbesteig in der Wachau oder der 260 Kilometer lange Lebensweg im Waldviertel. Wieder viel mehr los ist zudem auf den bekannten Pilgerwegen.
Zum Beispiel auf dem Pielachtaler Pilgerweg oder auf dem Jakosbweg im Weinviertel. Dieser wird jährlich von mehr als 2.500 Menschen besucht.
Der spirituelle-religiöse Aspekt sei laut Tourismusexperten genauso ausschlaggebend wie die sportliche Herausforderung. Länger zu wandern, bedeute für viele einen Ausbruch aus dem Alltag, was auch Hackner versteht: „Beim Weitwandern fällt der Druck ab, man fühlt sich frei und findet in der Natur zu sich selbst zurück.“
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