"Unerträglich heiß": Passagiere stundenlang in Railjet in NÖ gefangen

Einfahrender Zug wurde vom Lokführer noch rechtzeitig gestoppt
Nur noch drei Minuten. So lange hätte die restliche Fahrzeit für einen Railjet von Wien kommenden zum Hauptbahnhof nach St. Pölten betragen. Doch für mehr als 170 Passagiere, die Dienstagnacht auf der Westbahnstrecke unterwegs waren, sollte alles anders kommen.
Denn der Zug blieb plötzlich im Bereich Ratzersdorf auf offener Strecke liegen, nichts ging mehr, ein technischer Defekt dürfte gegen 22.30 Uhr die Panne ausgelöst haben.
Auch Helga W. (Name geändert, Anm.) befand sich in dem Zug. "Ich war zuerst froh, dass wir nicht in einem Tunnel zum Stehen gekommen sind, weil das sicher eine große Unruhe ausgelöst hätte. Man wusste ja nicht, ob die Maschine brennt", erzählt sie im KURIER-Gespräch.
Entspannt war deshalb die Stimmung noch lange nicht. "In den Abteilen wurden es sehr schnell unerträglich heiß, die Türen konnten ja aus Sicherheitsgründen nicht geöffnet werden. Dazu kam noch, dass auch die Toilettenanlagen gesperrt waren", erzählt die Pensionistin.
Während die Passagiere in dem Zug gefangen waren, machte sich die Feuerwehr bereits vor Ort für einen Einsatz bereit. Doch bevor es zu einer Evakuierung kam, setzte sich der Railjet dann doch gegen 1.15 Uhr in der Früh wieder langsam in Bewegung. Mit einer dreistündigen Verspätung erreichte der Zug schließlich dann doch noch den Hauptbahnhof in der niederösterreichischen Landeshauptstadt.
Laut Helga W. bieten die Bundesbahnen den Betroffenen acht Euro Entschädigung für die Misere an. "Allerdings kann dieser Gutschein nur heute, Mittwoch, eingelöst werden", schüttelt sie ungläubig den Kopf.
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