4.000 Wohneinheiten sind derzeit in Planung, alleine auf dem Areal der ehemaligen Glanzstoff und auf den WWE-Gründen entstehen insgesamt rund 1.500 Wohneinheiten.
Dass man deshalb allerorts Baustellen sieht, sorgt in Teilen der Bevölkerung allerdings auch für Unmut. Vor allem in den sozialen Medien gibt es scharfe Kritik an der städtebaulichen Entwicklung. Zu viel, zu groß, außerdem werde zu wenig Rücksicht auf den Bodenverbrauch genommen.
Die ÖVP sprach im Jahr 2021 gar von "Wiener Dimensionen". „Wollen wir eine liebevolle Mittelstadt mit eigenem Profil bleiben, oder so werden wie eine der vielen Speckgürtel-Gemeinden Wiens?", fragte damals Florian Krumböck, der heute Klubobmann der Volkspartei ist.
Im Rathaus kontert man mit Zahlen: Vergleiche man den Bevölkerungszuwachs der Landeshauptstadt von 2022 auf 2023, dann liege St. Pölten nach Eisenstadt und Wien auf dem dritten Platz. Derzeit leben hier etwas mehr als 56.000 Menschen, die Zweitwohnsitzer sind da noch nicht eingerechnet.
Zudem verweist man auf die Mietpreise: Diese seien in fast allen größeren Städten im vergangenen Jahr um bis zu elf Prozent gestiegen, nur St. Pölten habe eine geringe Preissenkung (10,30 Euro für den Quadratmeter) vorzuweisen. "Wir haben es durch eine vorausschauende Wohnbaupolitik geschafft, einer Verknappung am Wohnungsmarkt vorzubeugen und somit nachfragegetriebenen Preissteigerungen abzufedern", sagt Stefan Haiderer vom städtischen Wohnservice.
Die Nachfrage sei deshalb auch extrem hoch. "Bei Projekten von Genossenschaften sind bei Schlüsselübergabe nur noch zwischen null und fünf Prozent der Wohnungen frei", berichtet Stadtsprecher Thomas Kainz.
Insgesamt setze man in der Landeshauptstadt auf Verdichtung, wird betont. "Wir setzen auf eine Verdichtung der Bebauung in den Bereichen, wo die Infrastruktur mit Straßen, Strom- und Wasserleitungen, Schulen und Kindergärten und öffentlicher Nahverkehr bereits vorhanden ist", sagt Bürgermeister Matthias Stadler.
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