Gravenbach haben Bücher und ihre Geschichten schon von klein auf fasziniert. „Die Welten hinter den Buchstaben waren sichere Zufluchtsorte für mich“, erzählt er dem KURIER im Interview. Dieser Leidenschaft konnte der St. Pöltner nicht immer nachgehen.
Für Traum gekämpft
Nach der Schule stellte ihn die Familie vor die Wahl: Jus, Medizin oder Wirtschaft. Sein Traum war jedoch Regie am Max-Reinhardt-Seminar. Das Hintergrundwissen des Jus-Studiums hilft ihm zwar beim Schreiben, trotzdem hat der Autor nie aufgegeben, seinen Traum zu verfolgen. Laut ihm würde er ohne Hürden und Erfahrungen in seiner Laufbahn nie stehen, wo er heute ist.
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Bei Blockaden im Schreibfluss sucht Gravenbach Auszeit in der Natur. „Ich denke dann, ich kann nie mehr eine Seite schreiben. Nachdem ich im Wald war, wird es besser“, erzählt er. Jungen Menschen in der Selbstfindungsphase rät er vor allem: „Geh hin, wo es wehtut, dort hin, wo dein Herz ist, und bleib dabei – go for it!“
Actionreicher Auftakt
Die Story: Geheimagentin Ishikli Caner will nicht länger im Auftrag der Mafia töten. Als der Vatikan ihren Bruder entführt, sieht sie es als Pflicht, ihn zu retten. Liebe, Schuld, Loyalität, Gerechtigkeit – die Ideen für Gravenbachs Geschichten sind Klassiker der Philosophie.
„Bei 'Der 8. Kreis' bin ich über einen Zeitungsartikel gestolpert, in dem es um verschollenes Giftgas im Syrien-Krieg ging“, erzählt Gravenbach. Nachdem das Gerüst der Handlung steht, wirft der Autor die Charaktere hinein und „beobachtet, was passiert“. Der gebürtige St. Pöltner möchte lebensnahe Charaktere schaffen.
Die Leser sollen sich freuen, die Figuren wiederzutreffen. „Allein für Ishikli Caner habe ich eine Biografie geschrieben, die über dreihundert Seiten umfasst“, erzählt er. „Ich habe sogar festgelegt, welches Müsli sie morgens isst.“
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