Bäume fallen für Parkplatz: Protest gegen Projekt in St. Pölten

Transparent vor Gebäude
Die Grünen machen gegen eine geplante Abstellfläche mobil, im Rathaus versteht man die Aufregung nicht.

Räume zum Tanzen und Musizieren, ein großer Festsaal, Nachmittagsbetreuung und vieles mehr. Die Errichtung des Grillparzer Musik- und Kunstschulcampus in St. Pölten geht zügig voran.

Knapp neun Millionen Euro werden in das Projekt investiert, Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) spricht von einem Vorhaben, "das Kunst, Bildung und Kultur miteinander verbinden wird".

Doch jetzt gibt es Aufregung um den Bau im Süden der Landeshauptstadt. Der Grund: Fünf Bäume und Teile des bestehenden Grillparzer-Schulgartens sollen für 700 Quadratmeter asphaltierte Parkplätze geopfert werden.

"Diese Wiese scheint sich aus der Lenkradperspektive als Parkplatz anzubieten. Aber brauchen wir wirklich noch mehr Asphalt statt Grün- und Bewegungsraum für Kinder? Wir meinen nein", sagt Stadträtin Christina Engel-Unterberger (Grüne).

"Maßnahme ist unzeitgemäß"

Die Öko-Partei wird deshalb bei der kommenden Gemeinderatssitzung nicht nur einen Änderungsantrag einbringen, sie ruft auch die Bevölkerung auf, sich direkt an den Bürgermeister zu wenden. 

"Während fortschrittliche Städte längst damit beschäftigt sind, versiegelte Flächen zurückzugewinnen, verharrt St. Pölten im alten Denken. Diese Maßnahme ist unzeitgemäß und ein weiteres Zeichen dafür, dass die Stadt ihre Rolle als Klimapionierstadt nicht ernst nimmt", betont auch Gemeinderat Walter Heimerl-Lesnik von den Grünen.

Im Rathaus kann man die Aufregung allerdings nicht nachvollziehen. "43 Parkplätze kommen weg und werden entsiegelt, 15 Parkplätze entstehen", heißt es. 

Und weiter: "Nach aktuellem Wissensstand der zuständigen Fachabteilung werden im Bereich des derzeitigen Schulgartens keine gesunden Bäume beseitigt." Betont wird zudem, dass im Bereich der Schule "ein neuer, großer Garten" entstehen werde.

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