Rettungsschwimmer alarmiert: 700.000 Österreicher können nicht schwimmen
Ein ruhiger Tag kündigt sich für die Mitglieder der Wasserrettung an diesem Montag am Ratzersdorfer See in St. Pölten ab. Nur eine Besucherin zieht am Vormittag einsam ihre Runden, es ist ein wenig zu kalt und zu bewölkt für einen entspannten Badetag.
Der Eindruck täuscht allerdings, denn zu tun gibt es für die Rettungsschwimmer genug. 444 Einsätze absolvierten die Frauen und Männer im vergangenen Jahr niederösterreichweit, die Tendenz sei weiter steigend, berichtet Markus Schimböck, Präsident der NÖ Wasserrettung. Insgesamt wurden 26.000 ehrenamtliche Einsatzstunden, darunter 11.000 Fortbildungsstunden verzeichnet.
Schwimmunterricht pausierte
Dass die Rettungsschwimmer sehr gefordert sind, liegt auch daran, dass immer weniger Österreicher (richtig) schwimmen können - die Rede ist von etwa 600.000 bis 700.000 Menschen. In der Gruppe der Kinder und Jugendlichen sind es etwa 160.000 Personen. Dazu kommt, dass aufgrund der Corona-Pandemie oftmals der Schwimmunterricht nicht stattfinden konnte. Zwei Millionen Stunden sind es derzeit noch weniger als vor Corona.
Neue Zentrale in St. Pölten
Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) dankte den Rettungsschwimmern nun für ihren Einsatz. 23.500 Euro investierte das Land in die Anschaffung neuer Geräte, zudem werden die Ehrenamtlichen wohl bald in eine neue Zentrale wechseln können. Diese wurde beim Landeskriminalamt Niederösterreich auf der Schanze gefunden, wo ein neues Sicherheitszentrum entstehen soll.
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