Religionslehrer "in großer Sorge" um Kirche in Diözese St. Pölten

Religionslehrer "in großer Sorge" um Kirche in Diözese St. Pölten
Die Lehrergemeinschaft kritisiert in einem offenen Brief die Bestellung des neuen Bischofsvikars. Für die Diözese eine "Unterstellung".

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Alles begann mit der Bestellung des Bischofsvikars im Februar, inzwischen ist es ein offener Schlagabtausch zwischen der katholischen Kirche und den Religionslehrern des Landes Niederösterreich. Es geht um die untergrabene Autorität eines Schulamtsleiters und ein "intransparentes System Kirche", das den niederösterreichischen Bildungsapparat kontrollieren soll.

Doch von vorne: "In großer Sorge um die Kirche in unserer Diözese St. Pölten" haben sich Religionslehrerinnen und -lehrer in einem offenen Brief an Bischof Alois Schwarz gewandt. Sie würden sich "zur Stellungnahme bezüglich der Vorgehensweise rund um die Bestellung eines neuen Bischofsvikars für Schule, Hochschule und Studierendenseelsorge verpflichtet" sehen. Das Vorgehen habe "jedes Miteinander vermissen" lassen, heißt es in dem Brief, der nur als Kampfansage verstanden werden kann.

Die Vorgehensweise bei der Bestellung von Bischofsvikar Patrick Schöder im Februar werde "als Brüskierung des Schulamtsleiters" Josef Kirchner empfunden. Dass Letzterer zurückgetreten sei, könnten die Lehrer "gut verstehen". Sie fügten in dem Schreiben hinzu, Kirchners "mutigen Schritt" zu bewundern, "in dieser Funktion nicht in einem intransparenten kirchlichen System mitspielen zu wollen".

"Unterstellung": Das sagt die Diözese

In einer der APA übermittelten Stellungnahme hielt die Diözese fest, "die Unterstellung", dass durch die Ernennung eines Bischofsvikars eine Abwertung des Schulamtsleiters gegeben wäre, sei "weder korrekt noch valide". Vielmehr sei das Gegenteil der Fall. "Während der Schulamtsleiter vor allem für die Religionslehrerinnen und -Lehrer zuständig ist, wurde mit dem Bischofsvikar eine direkte Zuständigkeit auf Bischofsebene geschaffen, um das große Zukunfts-Thema Bildung mit all den einzelnen Bereichen zu überblicken, zu vernetzen und verantwortlich zu zeichnen", wurde betont.

Unterdessen gab die Diözese am Donnerstag eine weitere Personalentscheidung bekannt. Markus Heinz, derzeit Mitarbeiter in der deutschsprachigen Abteilung des Päpstlichen Staatssekretariats in Rom, wird ab dem 1. September Ordinariatskanzler. Er folgt damit auf Gottfried Auer, der das Amt seit 1993 innehatte und laut einer Aussendung weiterhin Rektor des Bildungshauses St. Hippolyt, Provisor von Kapelln (Bezirk St. Pölten) und Domkapitular bleibt. Heinz wird zudem die Pfarre Pyhra (ebenfalls Bezirk St. Pölten) übernehmen.

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