War es Mordversuch? Mann soll Lkw-Fahrer in NÖ absichtlich gerammt haben

Knapp drei Jahre ist es her, als Polizei und Rettung zu einem Firmengelände nach Ennsdorf im Bezirk Amstetten gerufen wurden.
Der Grund war ein alarmierender: Kurz zuvor hatte ein damals 36-Jähriger einen Mann niedergefahren, das Opfer wurde verletzt.
Für die Staatsanwaltschaft St. Pölten ist der Fall klar: Sie ist der Meinung, dass der St. Pöltner absichtlich auf den Lkw-Fahrer losfuhr, der gerade aus seinem Lastauto gestiegen war. Der Angeklagte bestreitet das vehement. "Es war ein Unfall", betont er bei dem Prozess am Montag in der Landeshauptstadt gleich mehrmals.
Aber war es tatsächlich ein Mordversuch?
Psychische Erkrankung
Laut Gericht leidet der mehrfach vorbestrafte Angeklagte an einer psychischen Erkrankung, er befand sich bereits einmal in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher. Nach seiner Entlassung soll sich sein Zustand aber wieder verschlechtert haben, der heute 39-Jährige soll mit Waffen hantiert, Tiere erschossen und andere bedroht haben. Dass er seit 2015 mit einem Waffenverbot belegt wurde, schien den Niederösterreicher nicht zu interessieren.
Die Anwälte des St. Pöltners betonen jedenfalls, dass ihr Mandant den Lkw-Fahrer keinesfalls hätte umbringen wollen. Sie berichten, dass das Opfer mehr als 3 Promille intus hatte. Ihrer Meinung nach war der Chauffeur auf die Straße getorkelt, dabei wurde er von den Pkw erfasst.
"Ich wollte einfach nur weg"
Allerdings blieb der Angeklagte nicht stehen und fuhr einfach weiter. "Ich hatte Angst, weil ich zuvor angeschrien wurde. Ich wollte einfach nur weg", sagt er. Das Urteil: Für die Geschworenen war es kein Mordversuch, 19 Monate unbedingte Haft plus Einweisung in eine psychiatrische Anstalt. Die Entscheidung ist bereits rechtskräftig.
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