Opfer frech abgezockt: Die Spur der Thermomix-Bande

Opfer frech abgezockt: Die Spur der Thermomix-Bande
Ein Fall aus NÖ zeigt, wie geschickt Kriminelle im Internet vorgehen. Die Zahl der Delikte steigt weiter stark an – auch aufgrund der Lockdowns

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Um die Küchenarbeit leichter von der Hand gehen zu lassen, wollte sich Herr Sch. aus St. Pölten mit einem Thermomix TM6 ausstatten. Da das Gerät im Handel etwa 1.300 Euro kostet, machte sich Sch. auf die Suche nach einem Schnäppchen – und wurde scheinbar fündig. Auf einer Online-Verkaufsplattform, wurde ein Thermomix für 700 Euro angeboten.

Schnell wurden sich der Niederösterreicher und eine Userin einig, per Whatsapp schickte sie ihm sogar ein Foto ihres Personalausweises. Sch. überwies 700 Euro und wartete. Zunächst noch mit Ausreden vertröstet, brach der Kontakt mit der Frau schließlich ab, das Küchengerät wurde nie geliefert.

Schadenssumme

Der St. Pöltner erstattete Anzeige, der Fall wurde schließlich an eine Polizeiinspektion in Salzburg weitergeleitet. Dort war man wenig überrascht. Den Beamten liegen mittlerweile bereits 27 Betrugsfälle vor, die nur den Thermomix TM6 betreffen. Schadenssumme insgesamt: mehr als 17.000 Euro.

Ob die Täter jemals ausgeforscht werden können, ist fraglich. Denn die Spur endet bei einer in Deutschland gemeldeten Internetbank, der angebliche Kontoinhaber mit dem Nachnamen „Duffy“ ist den Behörden nicht bekannt. Auch der Personalausweis war gefälscht, das Foto zeigt eine Berliner CDU-Politikerin.

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