Bereits seit Kindesbeinen an ist sie mit der Musik tief verbunden, vor allem das Miteinander ist ihr in diesem Zusammenhang besonders wichtig. Im Interview mit dem KURIER spricht die zweifache Mutter über ihre beruflichen Ziele und warum Kinder musizieren sollten.
Fest steht, dass Ofenauer-Haas in ihrem neuen Job auch für Veränderungen sorgen will. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner sprach nach der Personalentscheidung gar von einer „Weichenstellung“ für die Musikschulen.
Der KURIER traf die 38-Jährige in einer der schönsten Musikschulen in NÖ. Das Angebot in St. Pölten umfasst eine Vielzahl von Tasten-, Saiten- und Streichinstrumenten sowie Holz- und Blechblasinstrumenten. Dazu wird Chor und Tanz angeboten. Obendrauf sorgen das Haus und die Gartenanlage für ein prächtiges Ambiente.
KURIER: Wie klingt Niederösterreich für Sie?
Tamara Ofenauer-Haas: Vielfältig, bunt, manchmal laut und natürlich auch sehr kreativ. Niederösterreich ist für mich das Kulturland schlechthin. Ich bin hier aufgewachsen, die Kraft der Musik spürt man jeden Tag, sie ist unglaublich groß.
Wie sind Sie zur Musik gekommen?
Es war eigentlich die ganz klassische Ausbildung, die viele machen. Begonnen hat es mit der musikalischen Früherziehung, da war ich vier Jahre alt. Dann habe ich Blockflöte und Querflöte gelernt. Ich durfte diese Ausbildung in meiner Heimat in Wölbling genießen. Viel gelernt habe ich auch im BORG St. Pölten, wo ich den musikalischen Zweig absolviert habe. Danach folgte das Studium an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.
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Sie haben Ihre Liebe zu den Instrumenten immer sehr aktiv ausgeübt.
Ja, ich war zum Beispiel beim ’prima la musica’-Wettbewerb mit dabei. In Kerkrade in den Niederlanden durften wir einmal sogar über den Weltmeister-Titel jubeln, den wir mit einem Ensemble gewonnen haben. Außerdem bin ich Kapellmeisterin bei der Jugendkapelle in Fladnitztal, dort bin ich als kleine Flötistin groß geworden. Ich kann somit sagen, dass ich das Musikschulwesen wirklich aus sehr vielen Perspektiven kenne.
Wie wichtig ist Musik für Kinder?
Mir ist besonders das gemeinsame Musizieren ein großes Anliegen. Die positiven Auswirkungen, die das Miteinander mit sich bringt, erlebe ich in meiner eigenen Familie. Klar ist aber, dass jede sinnvolle Freizeitbeschäftigung unterstützt gehört.
Wenn es um das Schulsystem geht, dann hört man oft, dass es mehr Turnstunden braucht. Gilt das auch für die Musik?
Es kann gar nicht genug Musik in den Schulen geben. Am liebsten wäre mir, wenn jeden Tag Musik am Stundenplan stehen würde. Es passiert aber sehr viel. Wir Musikschulen kooperieren ja auch mit den Volksschulen.
Welche Ziele verfolgen Sie nun als Geschäftsführerin der Musikschulen?
Ich habe mir tatsächlich große Ziele gesteckt. Ich möchte die Kooperation mit den Musikschulen verbessern und stärken, um in einem guten Austausch zu sein. Die MKM soll praxisnah und als eine Servicestelle dienen. Da ist bereits sehr viel in Ausarbeitung. Wir wollen zudem fachgerechte Expertise hinsichtlich der Entwicklung der Musikschulen anbieten. Auch was neue Lehrgänge betrifft, ist derzeit sehr viel in Planung.
Gibt es Instrumente, die in Niederösterreich vom Aussterben bedroht sind?
Natürlich gibt es immer wieder Instrumente, dessen Spiel vergleichsweise wenige Menschen lernen. Deshalb muss man auch immer darauf schauen, dass das Angebot groß bleibt.
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