Premiere: Die ÖBB bauen Ruhewohnungen für ihre Schichtmitarbeiter

Ein gelbes Mehrfamilienhaus mit Bäumen und einer Grünfläche im Vordergrund.
8,5 Millionen Euro werden in einem ersten Schritt in die alten Eisenbahnerhöfe in St. Pölten investiert.

Mehr als 50 Prozent der ÖBB-Mitarbeiter arbeiten im Schicht- und Wechseldienst. Um fit für den Job zu sein, ist das Thema Wohnen für die Frauen und Männer besonders wichtig. 

In der Landeshauptstadt St. Pölten setzt der Konzern nun ein Projekt um, dass sich ganz nach den Bedürfnissen der Eisenbahner richtet. Rund 8,5 Millionen Euro werden dafür in einem ersten Schritt investiert.

Konkret geht es um die mehr als 100 Jahre alten Eisenbahnerhöfe zwischen der Mariazeller Straße und dem Alpenbahnhof. Hier befinden sich mehr als 550 Wohnungen, die nun revitalisiert werden sollen. 

„Wir sind das erste Unternehmen, das eigens für Schichtarbeiter plant und baut“, berichtet Projektleiter Georg Ortner.

Spezielles Lichtkonzept

Die Räumlichkeiten werden unter anderem mit einem Schallschutz ausgestattet, ein eigenes Lichtkonzept für Einschlaf- und Wachzeiten kommt ebenfalls. Auch um eine spezielle Beschattung und Kühlung kümmern sich die ÖBB.

Vier Personen halten ein Schild mit der Aufschrift „ÖBB Wohnprogramm“ vor einem Gebäude.

Bahn und Stadt präsentierten das Projekt

Zudem werden hofseitig Balkone errichtet, moderne Küchenzeilen und voll ausgestattete Badezimmer sind im Budget ebenfalls drin. „Den Mitarbeitern soll ein klimaoptimiertes Wohn- und Lebensumfeld angeboten werden“, betont Architekt Ernst Rainer.

Pumphaus

Saniert werden soll auch das alte Pumphaus, das einst zur Lagerung von Kohle für die Beheizung und das „Pumpen“ der Wärme in die Wohnungen genutzt wurde. Weil das Objekt seit dem Fernwärme-Anschluss die meiste Zeit leer steht, möchte es der Konzern zu einem Begegnungsraum umgestalten, der auch von örtlichen Vereinen genutzt werden kann.

➤ Lesen Sie auch: Frau sitzt nach Unfall bei Oldtimertreffen im Rollstuhl

Im Gemeinschaftsgarten wird neben Hochbeeten zudem ein Ort geschaffen, an dem die Bewohner sich treffen können.

Zufrieden mit den Plänen zeigt sich auch Bürgermeister Matthias Stadler. „Die Eisenbahn gehört zur Landeshauptstadt. Das Unternehmen hat hier schon viele große und wichtige Projekte umgesetzt. Die Bahn ist Treiber jeder Entwicklung“ sagt der SPÖ-Politiker.

Das erste Wohnhaus in der Grillparzerstraße Ecke August-Hassack-Straße wurde bereits saniert, weitere sollen nun folgen. Die nächsten beiden Gebäude sollen bis Anfang 2024 mit den Ruhewohnungen ausgestattet sein.

Kommentare