Auf der Anklagebank sitzt der zweite Sohn der Niederösterreicherin, er soll Schuld an dem Unfall sein, der so viel Unheil über die Familie brachte.
Es war der 20. September 2023, als die drei zu einem Oldtimertreffen nach Murstetten im Bezirk St. Pölten aufbrachen. Der 56-jährige Angeklagte saß am Steuer eines Traktors, dahinter - auf einer Transportmulde - befanden sich seine Mutter und der Bruder. Die zwei saßen dabei auf einer Gartenbank, die mit Spanngurten auf der Plattform befestigt war.
Nachdem man mehrmals in Wirtshäuser eingekehrt und Alkohol getrunken hatte, passierte das Unglück. Bei einer 180-Grad-Wende mit dem Traktor brach eine Lehne der Bank, Mutter und Bruder stürzten auf den Asphalt. Beide erlitten schwerste Verletzungen und mussten von Notärzten versorgt werden. Ein Alkotest bei dem Fahrer ergab eine Promille.
Bedingte Haft und Geldstrafe
Als "schicksalshaft" beschreibt der 56-Jährige bis heute den dramatischen Vorfall, er habe das Wendemanöver auch keineswegs mit einem hohen Tempo vollzogen, sondern sei "normal weggefahren". Ein Gutachter sieht die Sachlage anders.
Er meint, dass der Unfall nur dann vermieden hätte werden können, wenn der Lenker die Mitfahrer zuvor über die Wende informiert hätte. Außerdem sei auch schon ein "normales Wegfahren" für die auf einer Holzbank sitzenden Personen zu schnell gewesen.
Das Urteil: Sechs Monate bedingte Haft, sowie eine Geldstrafe in der Höhe von 2.400 Euro. Nicht rechtskräftig.
Kommentare