Der Grund: Weil es direkt beim Dom keine Parkmöglichkeiten mehr gibt, würden weniger Menschen die Messen besuchen. Der Rückgang, so heißt es, sei „deutlich spürbar“. Vor allem für ältere, gebrechliche Menschen sei der Gang ins Gotteshaus nun ein beschwerlicher.
Der Pfarrgemeinderat steht mit dieser Meinung nicht alleine da, insgesamt konnten 875 Unterschriften gesammelt werden, die vor Kurzem an Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) übergeben wurden. Der Wunsch an den Stadtchef: Kirchgänger sollen künftig wieder vor dem Dom parken dürfen.
„Rampe nicht möglich“
Das Thema schwelt allerdings schon länger in St. Pölten, Diözesanbischof Alois Schwarz reagierte. Er ließ den Brunnenhof für Messbesucher öffnen, die Privatparkplätze können nun von Gläubigen genutzt werden.
„Wenn man von hier aus in die Kirche will, muss man vom Brunnenhof durch den Kreuzgang und dann über Stufen in den Dom. Das schaffen aber einige ältere Personen nicht. Weil der Dom denkmalgeschützt ist, ist eine Rampen-Lösung leider nicht möglich“, erklärt Kurt Novak vom Pfarrgemeinderat.
Im Rathaus kennt man die Problematik, Stadler dürfte vom Ergebnis der Petition also nicht überrascht gewesen sein. Im Gespräch mit den Pfarrgemeinderatsvertretern betonte er, dass die Stadt bereits gehandelt habe.
So wurden etwa zusätzliche Behindertenparkplätze im Nahbereich der Kirche geschaffen. Und: Er, Stadler, habe bereits mit der Polizei besprochen, dass man Angehörige, die schlecht zu Fuß sind, auch ohne Behindertenausweis direkt zum Dom bringen kann. Geparkt werden darf aber weiterhin nicht.
"Formanek muss sich entschuldigen"
Für Wirbel sorgte das Thema kürzlich im Gemeinderat. Niko Formanek von den Neos sagte: „Wie hoch kann der Glaube noch sein, wenn ich es nicht einmal 300 Meter in die Kirche schaffe.“ ÖVP-Klubchef Florian Krumböck zeigte sich empört. Formanek habe diejenigen verspottet, die sich seit der Ausweitung der Fußgängerzone schwertun. „Er hat sich deshalb zu entschuldigen.“
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