Rollendes Hochsicherheitslabor in Mödling für Einsatz in Afrika getestet

- AGES entwickelt ein mobiles Hochsicherheitslabor im Rahmen des EU-Projekts 'Mobilise' zur schnellen Reaktion auf Krankheitsausbrüche in Regionen ohne ausreichende Labor-Infrastruktur.
- Der Lkw ist mit Solaranlagen ausgestattet und bietet Schnelltests sowie die Möglichkeit zur Gesamt-Genom-Sequenzierung.
- Der Prototyp wird in mehreren Ländern getestet, wobei die Zusammenarbeit zwischen Veterinärbehörden und Laboren für die öffentliche Gesundheit betont wird.
Je schneller auf Krankheitsausbrüche reagiert wird, desto eher können sie eingedämmt werden.
Doch gerade in Regionen, in denen die notwendige Labor-Infrastruktur nicht oder kaum existiert, ist diese schnelle Reaktion oft nicht möglich. Im EU-weiten Projekt "Mobilise" wird daher ein hochsicheres, mobiles Labor entwickelt, in dem Proben von Menschen, Tieren und der Umwelt analysiert werden. Geplant ist der Einsatz in Ostafrika.
Schnelle Ergebnisse
Dieses mobile Labor – ein über zehn Tonnen schwerer und neun Meter langer Lkw – verfügt über Solaranlagen, um einen energieeffizienten Betrieb sowie den autarken Einsatz diagnostischer Geräte zu ermöglichen. Für schnelle Labor-Ergebnisse werden Schnelltests für das West-Nil-Virus oder das Krim-Kongo-hämorrhagische-Fiebervirus entwickelt, die Ergebnisse in Minuten liefern können.
Und es gibt auch die Möglichkeit einer Gesamt-Genom-Sequenzierung, bei der Labor-Analytiker vor Ort von internationalen Experten unterstützt werden können. „Es ist unglaublich wichtig, in betroffenen Regionen schnell auf solche Krankheitsausbrüche reagieren zu können“, betont Friedrich Schmoll, Geschäftsfeldleiter der AGES-Tiergesundheit, den Nutzen.

Der Prototyp wird von nationalen Behörden und Ersthelfern in Österreich, Deutschland, Griechenland und Ostafrika auf Herz und Nieren geprüft. Die AGES führt umfangreiche Tests durch und erprobt die Einsatzmöglichkeiten am Standort in Mödling.
„Der One-Health-Ansatz ist von entscheidender Bedeutung für die Bewältigung von Infektionskrankheiten“, betonte AGES-Geschäftsführer Johannes Pleiner-Duxneuner bei der Vorstellung des mobilen Labors in Mödling.
EU-weite Partnerschaft
So könne man Krankheitserreger rasch identifizieren und Krankheitsausbrüche zeitnah an die zuständigen Behörden melden. „Die Zusammenarbeit zwischen der Veterinärbehörde und Laboren ist von zentraler Bedeutung für den Schutz von Tiergesundheit, Lebensmittelsicherheit und öffentlicher Gesundheit“, so Florian Fellinger, Gruppenleiter Verbrauchergesundheit und Veterinärwesen im Gesundheitsministerium.
Weitere Projektpartner dieses von der EU im Rahmen von „Horizon Europe“ geförderten Projektes sind unter anderem das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (Projektleitung), das Austrian Institute of Technology, das Friedrich-Loeffler-Institut und die National Public Health Organization Griechenland.
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