Salto rückwärts: Roland Rainers Sprungturm bleibt erhalten
Die mediale Berichterstattung – etwa im Sonntag-KURIER – hat vorerst Früchte getragen: Am Montagabend hat sich der Gemeinderat in Ternitz (Bezirk Neunkirchen) überraschend dazu entschieden, den Sprungturm des Freibads doch nicht abzureißen, sondern als Denkmal zu erhalten. Das ebenso baufällige Becken soll aber wie geplant teilweise abgetragen werden.
Der Sprungturm stammt aus der Feder von Roland Rainer, bekannt durch den Bau der Wiener Stadthalle und des ORF-Zentrums. Gegen den Abriss des 10-Meter-Turms hatten namhafte Architekten, die Initiative Denkmalschutz und „Bauten in Not“ mobil gemacht.
"Eine Farce"
Mit der nunmehrigen Lösung kann die Gruppe aber nicht wirklich glücklich sein: "Der Erhalt nur des Sprungturms ist natürlich eine Farce. Ein Sprungturm braucht ein Becken. Was bleibt, ist ein alleinstehender Turm als Mahnmal für den gescheiterten Denkmalschutz. Das ist weder in Sinn der Architektur, noch im Sinn der Nutzer", erklärte Architekt Jürgen Radatz (Bauten in Not) zum KURIER. Er fordert eine Gesamtlösung für das Freizeitareal: "Es wäre wichtig, dass nun die Gemeinde zusammen mit dem Land nach Lösungen für eine Finanzierung sucht. Die Einbeziehung von Architekturexperten ist dabei unumgänglich."
Laut SPÖ-Vizebürgermeister Peter Spicker sei auch mit Rainers Tochter vereinbart worden, dass der Turm als "Landmark" stehen bleibe. Eine Seitenwand des Beckens werde künftig als Boulderwand - also für Kletterer - zur Verfügung stehen.
Der Sprungturm bleibt ohne Becken erhalten.
Kommentare