Retzer Bürgermeister klagt Stadträtin nach Sexismus-Vorwürfen

Retzer Bürgermeister klagt Stadträtin nach Sexismus-Vorwürfen
Laut SPÖ-Politikerin soll er Hose geöffnet haben, bis seine Unterhose zu sehen war.

Nach den Sexismus-Vorwürfen von SPÖ-Stadträtin Elisabeth Germann geht der Bürgermeister von Retz (Bezirk Hollabrunn), Helmut Koch (ÖVP), gerichtlich gegen sie vor. Es sei Klage auf Unterlassung und öffentlichen Widerruf eingebracht worden, bestätigte das Landesgericht Korneuburg einen Bericht der "Niederösterreichischen Nachrichten". Germann hatte Koch vorgeworfen, die Unterhose gezeigt zu haben.

Die Klage sei der SPÖ-Politikerin noch nicht zugestellt worden, sagte ein Sprecher des Landesgerichts am Mittwoch. Wann ein möglicher Prozess über die Bühne gehen könnte, blieb offen.

Koch will Unschuld beweisen

Koch hielt auf APA-Anfrage in einer schriftlichen Stellungnahme fest, mit der Klage seine "Unschuld auch vor Gericht beweisen" zu wollen. "Die ungeheuren und verleumderischen Unterstellungen von SPÖ-Stadträtin Elisabeth Germann müssen Konsequenzen nach sich ziehen", betonte der vom Ex-Nationalratsabgeordneten Heribert Donnerbauer anwaltlich vertretene Bürgermeister. "Klar ist auch: Diese bösartigen Anschuldigungen sind einer verantwortungsvollen Partei nicht würdig."

Am 19. Juli berichtete Germann in einem offenen Brief von einem Termin am Vortag und verlangte den Rücktritt des Stadtchefs. "Auf die Frage der Direktorin, ob jemand Kaffee möchte, hat Bürgermeister Koch geantwortet, selbstverständlich schwarz, er sei schwarz bis ins Innerste, er habe sogar schwarzes Blut und schwarze Unterhosen an. Dann hat er die Hose geöffnet bis seine Unterhose sichtbar war und gesagt, ach schau heute ist sie gestreift", hieß es in dem Schreiben. Von ÖVP-Landesparteichefin Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner forderte Germann damals einen Ausschluss Kochs aus der Volkspartei.

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