Rehabilitation hinter Zäunen

Ärztliche Direktorin Prim. Leuteritz, LH-Stv. Pernkopf, Forensik-Chef Prim. Stetter, Oberärztin Sinon
Die neue Forensische Abteilung im Landesklinikum Mauer entspricht sowohl sicherheitstechnisch als auch punkto Therapiemöglichkeiten den modernsten Erfordernissen.

Die Pflege und Therapie von hochsensiblen und nicht ungefährlichen Patienten in einem Spitalspavillon, den einst Kaiser Franz Joseph in Betrieb nahm, hat ein Ende. Im Landesklinikum Mauer wurde die neu errichtete Forensische Abteilung feierlich eröffnet. In der Betreuung von psychisch erkrankten Rechtsbrechern vollzieht sich damit sowohl für die Patienten als auch für das Pflegepersonal ein Quantensprung.

In den Blickpunkt der Öffentlichkeit geriet die Forensik in Mauer zuletzt vor rund drei Jahren. Damals gelang einem Häftling, der wegen Suizid-Gefahr von Stein nach Mauer verlegt worden war, die Flucht aus dem alten Trakt. Vergitterte Fenster, Zäune und Stacheldraht konnten den Mann und seine Helfer nicht stoppen. Zwei Monate später war der 35-Jähriger in Wien in eine Schießerei verwickelt.

Keine Fluchtgefahr

Das neue um 23 Millionen Euro errichtete Objekt „Haus 50“ soll durch modernste Bau- und Sicherheitstechnik auch solche Vorfälle verhindern. Noch viel wichtiger ist allerdings die fachliche Betreuung der Menschen. Der Rehabilitation forensischer Patienten, denen man die Möglichkeit bieten wolle, sich „wieder sozial und arbeitsmäßig in die Gesellschaft zu integrieren“ sei eine wichtige Aufgabe, erklärt Landeshauptfraustellvertreter Stephan Pernkopf bei der Eröffnung. Das Landesklinikum Mauer habe hervorragende Rehabilitationsergebnisse erzielt, lobt Pernkopf die Arbeit des zuständigen Abteilungsleiters, Primarius Robert Stetter und seines Teams.

Behandelt würden hauptsächlich forensische Patienten, vereinzelt auch U-Häftlinge und abgeurteilte Straftäter mit Psychosen oder Depressionen, erklärt die Ärztliche Direktorin Ingrid Leuteritz.

In die mit dem Justizministerium abgestimmte Planung des zweigeschossigen Komplexes mit 65 Betten flossen neueste Erkenntnisse ein. Von den Stationen des kammförmig angeordneten Gebäudes gibt es Zugang zu separat mit Zäunen gesicherten Gärten. Der gesamte Komplex ist durch einen Graben und eine zweite Zaunanlage vom umliegenden Park abgetrennt. Gebäude und Areal werden zudem videoüberwacht.

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