Rax: Ungarische Familie geriet bei Gewitter in Bergnot und wählte zweimal Notruf

Die Bergrettung Reichenau musste am Donnerstag trotz heraufziehender Gewitter zu einem gefährlichen Einsatz ausrücken.
Am frühen Nachmittag erreichte eine erste Gewitterfront mit Wolkenbruch, Sturm und Hagel die Rax, als kurz vor 14.30 Uhr ein Notruf einging. Drei Personen aus Ungarn, ein Vater mit Sohn und Tochter, saßen am Klettersteig Haidsteig fest, eine Person war vom Blitz getroffen worden.
Trotz der extrem widrigen Verhältnisse machte sich ein Rettungsteam auf den Weg, gleichzeitig wurden zwei Hubschrauber angefordert (Christophorus 3 und eine Libelle des Innenministeriums).
Um 15.04 Uhr konnte der Rettungshubschrauber Sichtkontakt mit drei Personen herstellen und führte eine Taubergung durch. Am Zwischenlandeplatz bei der Seehütte auf der Rax unterstützte die Bergrettung. Bis 15.50 Uhr konnten alle drei Personen geborgen und am Zwischenlandeplatz von der Bergrettung übernommen werden.
Bei der Versorgung stellte sich heraus, dass die Verletzung durch den Blitz nicht gravierend war. Im Zuge der Befragung stellte sich auch heraus, dass die Ungarn zwei Mal den Notruf gewählt hatten. Einer der Hubschrauber war deshalb nach der Bergung des Trios noch einmal aufgestiegen - in der irrigen Annahme, dass sich noch eine zweite Gruppe in Bergnot befinde.
Nach 17 Uhr war der Einsatz beendet. Fazit: Die Familie aus Ungarn hatte eine Tourenplanung unterlassen, außerdem war angesichts der Wetterprognose der Start der Tour um 10 Uhr viel zu spät.
Einmal mehr appellieren die Bergretter deshalb "dringend, sämtliche Touren zu planen – gerade bei der aktuellen Hitze und den damit möglichen Gewittern, ist defensives Verhalten notwendig".
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