Die Bücher des Prinzen sind ins Netz gegangen

Die Bücher des Prinzen sind ins Netz gegangen
Die rund 16.000 Werke sind künftig in einem digitalen Schauraum für die Öffentlichkeit zugänglich

Prinz Eugen von Savoyen war nicht nur ein großer Eroberer, sondern er hatte auch eine große Leidenschaft für Kunst. Für viel Geld schaffte er sich Hand- und Druckschriftsammlungen des Barocks an.

Diese wurden schnell so umfassend, dass sie einen eigenen Namen erhielten: die „Bibliotheca Eugeniana“. Nachdem Prinz Eugen starb, wurde die private Büchersammlung auf 150.000 Gulden geschätzt. Zum Vergleich: Das Schloss Belvedere in Wien, das nach Eugens Tod zum Verkauf stand, hatte einen Wert von 100.000 Gulden.  Gekauft wurden die rund 16.000 Bücher und Handschriften von Kaiser Karl VI., der damit die damalige Hofbibliothek befüllte.

Heute ist die „Bibliotheca Eugeniana“ im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek beheimatet und gehört zum UNESCO-Kulturerbe Österreich. Wegen ihrer Größe, der zahlreichen Übersiedelungen und Neuaufstellungen konnte der Umfang und der inhaltliche Aufbau nicht mehr genau bestimmt werden. Im Prunksaal waren zudem auch andere historische Bücher untergebracht, was die Sache nicht leichter machte. 

Digitaler Schauraum

Hier setzt die Arbeit des Forschungsprojektes „Bibliotheca Eugeniana Digital“ der Universität für Weiterbildung Krems ein. Gemeinsam mit der Österreichischen Nationalbibliothek wurden die Bücher des Prinzen in mühevoller Arbeit digital zugänglich gemacht – mit dem Ziel, die historischen Ursprünge und die aktuelle Aufstellung übersichtlich zu gestalten.

Die Bücher des Prinzen sind ins Netz gegangen

Eine Übersicht gibt es im virtuellen Schauraum, dort ist die „Bibliotheca Eugeniana“ für die Öffentlichkeit zugänglich

Die wichtigsten Quellen für das Projekt gehörte ein handschriftlicher Katalog aus dem 18. Jahrhundert mit Prinz Eugens Wappenprägung. Zudem wurden digitale Volltexte der historischen Bestände der Österreichischen Nationalbibliothek verwendet. Um festzustellen, welche Bücher im Prunksaal zur „Bibliotheca Eugeniana“ gehören, musste auf den Einbänden nach Eugens Wappen gesucht werden. Am Ende ist ein virtueller Schauraum entstanden, der die Bücher für Forschung und Öffentlichkeit einsehbar macht.

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