Für Liebhaber von Speck, Schinken oder Blunz’n ist die Adresse mitten in der Scheibbser Altstadt längst kein Geheimnis mehr. Die Fleischerei "Blunz’nsemmerl“, die Herbert Lechner und seine Frau Bettina dort seit bald 25 Jahren betreiben, dürfte aber nach der jüngsten Prämierung bei der Wieselburger Genuss-Messe „Ab Hof“ ihre Fanschar der deftig-gschmackigen Fleischspezialitäten noch deutlich ausbauen.
Fleischermeister Lechner, 55, wurde nämlich bei der diesjährigen Produktprämierung mit dem erstmals vergebenen Titel "Speck-Produzent des Jahres“ geehrt. Damit ist er zum Primus der diesjährigen "Speckkaiser“ und Empfänger der Goldenen "Blunz’nkranzl“, die aus ganz Österreich kommen, geadelt worden. Er erreichte mit seinen Produkten die meisten Top-Platzierungen.
Die Prämierungen werden in vielen Kategorien, von Karree- oder Bauchspeck, Pöckelwaren bis hin zu Rohwürsten und anderen Produkten durchgeführt. Selbst schnappte sich Lechner einen Sieg und die Speckkaiser-Trophäe mit seinem Mostlandschinken. "Der Schinken wird zuerst gekocht und dann gebraten“, gibt sich der Jahresproduzent bei der Frage nach der Rezeptur aber trotzdem recht kurz angebunden.
Letzter Schlachtbetrieb im Bezirk
Viel Wissen, Gefühl und Erfahrung mit den Produkten, die richtigen Rezepturen und die Fleischqualität seien für die hochwertigen Produkte in seinem Betrieb wichtig, schildert der Fleischer. Sein Betrieb mit neun Mitarbeitern ist übrigens der letzte im Bezirk, in dem noch Rinder und Schweine geschlachtet werden.
Schlachtbetrieb
Blicke in die Kühlvitrine im Verkaufsladen Lechners und auch in den Reiferaum mit den vielen Selchwaren zeigen eine enorme Produktvielfalt mit Qualität. Von 29 Spezialitäten, die er zur Ab Hof-Prämierung eingereicht hat, wurden 17 mit Gold ausgezeichnet.
Eine davon ging an Lechners Blutwurst mit Preiselbeeren. Das bestätigte eine lange gepflegte Kompetenz. Schon 2003 hat er den Blunz’n-Weltmeistertitel geholt. Wer weiß, welche Titel noch dazukommen. Bei der weltgrößten Blutwurstprämierung in Mortagne-au-Perche in der Normandie, die an diesem Wochenende stattfindet, hat Lechner seine Blutwürste jedenfalls im Rennen.
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