Da macht sich der Ortschef etwa Gedanken darüber, ob es die örtliche Volksschule noch braucht, oder eine Zusammenlegung mit einer anderen Lernschmiede nicht sinnvoller wäre.
Bei der Feuerwehr gelang eine Verschmelzung bereits, aus drei Wehren wurden zwei. „Im Vorfeld gab es natürlich viele Diskussionen, aber es funktioniert sehr gut.“
"Massiv eingebrochen"
Gemeindebundchef Johannes Pressl mag Initiativen wie diese. Und Pressl schätzt Bürgermeister, die nicht nur versuchen zu sparen, sondern sich gleichzeitig auch um mehr Effizienz bemühen.
Zugleich ist der finanzielle Druck auf die Gemeinden groß. Laut Pressl sind unter anderem die Einnahmen durch die Grunderwerbssteuer „massiv eingebrochen“, Investitionen in die Kinderbetreuung und das Gesundheitswesen dagegen deutlich gestiegen. Pressl hofft auf frisches Geld, die Verhandlungen mit dem Bund laufen bereits, es geht um rund eine Milliarde Euro. Ob es einen Zuschuss gibt, soll sich bis Jahresmitte entscheiden.
Um im Milliarden-Poker gute Karten zu haben, muss Pressl aber auch zeigen, dass die Gemeinden willens sind, ihre Finanzen auf Kurs zu bringen. Unter diesem Motto findet am kommenden Donnerstag auch ein großes Treffen von Gemeindevertretern in St. Pölten statt.
Weniger Aufwand
Einer der Redner wird Martin Leonhardsberger, Bürgermeister von Mank im Bezirk Melk, sein. Er wird dabei den Gemeindeverband für Umweltschutz und Abgabeneinhebung (GVU) vorstellen. 40 Gemeinden sind bei dieser Initiative mit dabei, gemeinsam wird etwa die Abfallwirtschaft und die Abgabeneinhebung (Kommunalsteuer, Kanalgebühren, etc.) organisiert.
„Es spart Kosten, wenn nicht jede Gemeinde für sich das macht. Außerdem wäre der Aufwand ansonsten fünfmal so hoch“, berichtet Leonhardsberger.
Zusammengeschlossen hat man sich auch in Bad Traunstein im Bezirk Zwettl. Dort geht es um die Kinderbetreuung, ein Thema, das derzeit viele Gemeinden bewegt und beschäftigt. „Wir haben einen eigenen Verein gegründet“, berichtet Bürgermeister Roland Zimmer. 34 Pädagogen betreuen derzeit rund 300 Kindern. Mit Jahresende wird das Personal nochmals aufgestockt.
Stellt sich die Frage, ob auch andere Regionen mit den Ideen des Gemeindebundchefs Pressl mitziehen werden? „Es ist noch viel Überzeugungsarbeit notwendig“, sagt er.
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