„Ohne Familien gibt es keine Zukunft“
Worauf muss der Fokus gerichtet werden, wenn es um unsere Zukunft geht? Auf die Familien und die Kinder, so die Botschaft am Samstagabend im Festspielhaus St. Pölten. Dort hatte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) zahlreiche Ehren- und Festgäste zum traditionellen Ausklang des Landesfeiertags geladen. Im Gegensatz zum Jahr davor wieder mit einer politischen Ansage. So will Niederösterreich noch mehr am Markenzeichen „familienfreundlichste Region“ arbeiten.
In ihrer Rede stellte Mikl-Leitner diesen Ansatz sogar über die notwendigen Impulse für Wirtschaft und Forschung. „Die wahre Zukunft beginnt nicht erst in den Laboren und Werkstätten, sie beginnt in den Kinderzimmern unserer niederösterreichischen Familien“, so die Landeshauptfrau. Deswegen sei die Investition in die Familien auch das „grundlegendste Zukunftsprojekt“.
Entscheidend sei, dass im Hinblick darauf „das Narrativ“ geändert werden müsste. Mikl-Leitner: „Es ist Zeit, dass wir in unserer Gesellschaft wieder anders über Familie sprechen.“ Kinder seien keine Belastung, sondern eine Bereicherung. Wer sich für Kinder entscheide, der übernehme Verantwortung und „schenkt vor allem auch Hoffnung für die Zukunft unserer Welt“. Deswegen müsse an einer Kultur gearbeitet werden, in der Kinder noch mehr willkommen und Eltern noch mehr unterstützt werden.
Für die musikalische Umrahmung des Abends sorgten Nachwuchstalente aus NÖ.
Fünf Punkte für Familien
In das Projekt „familienfreundlichste Region in Europa“ will die Landeshauptfrau neben der Politik auch noch die Wirtschaft und die Gesellschaft einbinden. Und sie nutzte ihre Rede, um auch gleich ein Fünf-Punkte-Programm dem Publikum mitzugeben.
1. Echte Wahlfreiheit für die Familien. Mütter und Väter müssten sich frei entscheiden können, ob sie bei ihren Kindern zu Hause bleiben oder ob sie rasch wieder in den Beruf einsteigen. Mikl-Leitner: „Beides verdient denselben Respekt und dieselbe Unterstützung.“
2. Den Familien müsse die Gewissheit geboten werden, dass die Kinder in NÖ die Chance haben, sich ein gutes Leben aufzubauen. Deswegen werde weiter in die verschiedensten Ausbildungseinrichtungen investiert.
3. Es benötige eine Gesellschaftspolitik, die die Familie als das „Herz unserer Gemeinschaft“ anerkennt.
4. Wichtig seien Betriebe, die Bereitschaft zeigen, Familienglück zu unterstützen. „Wir brauchen daher auch eine Führungskultur, die Eltern Vertrauen schenkt.“
5. Es müsse an einer Gesellschaft gearbeitet werden, die Kinder als Bereicherung für den Alltag sieht, „denn wo Kinder sind, da ist Zukunft, und die Zukunft schleicht sich selten leise an“.
Ebenfalls zum Thema Familie und Kinder wurden die Autorin Vea Kaiser und der Sozialwissenschafter Wolfgang Mazal auf die Bühne gebeten. Der Professor sprach vor allem über die verschiedenen Modelle, wie in anderen Kulturen mit dem Thema Familie umgegangen wird.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner mit Familienforscher Wolfgang Mazal und Schriftstellerin Vea Kaiser.
„Leistung ist sexy“
Vea Kaiser berichtete vor allem über ihre persönlichen Erfahrungen als Schriftstellerin und KURIER-Kolumnistin mit ihren beiden Kleinkindern. Sie habe den Nachwuchs nie als Hindernis für ihr berufliches Weiterkommen als Schriftstellerin gesehen. Als für sie wichtigen Satz nannte sie dabei: „Leistung ist sexy.“ Dafür erhielt sie den meisten Applaus.
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