ÖVP über Fake-Briefe im Namen des Innenministeriums empört

"Entsetzt und wütend", zeigten sich VPNÖ-Landesgeschäftsführer Matthias Zauner und Landtagsabgeordneter Otto Auer Freitagabend in einer Aussendung über ein Schreiben, das in der niederösterreichischen Gemeinde Maria Lanzendorf (Bezirk Bruck an der Leitha) kursieren soll.
Im Namen des Bundesministeriums für Inneres wird den adressierten Privatpersonen befohlen, "in ein mitgeschicktes Glas zu ejakulieren und dieses an die AGES – also die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit – zurückzuschicken", berichtet Zauner.
Gemeinderätin als Kontaktperson angeführt
Für Rückfragen wird in dem offiziell anmutenden Brief, der dem KURIER vorliegt, eine ÖVP-Gemeinderätin mit ihrer Handynummer als Kontaktperson angeführt. "Das ist kein makaberer Scherz, das ist eine zutiefst abscheuliche Tat, die strafrechtlich verfolgt werden muss“, so der VPNÖ-Landesgeschäftsführer.

Dem Schreiben lag ein Glas bei, in das die Betroffenen ejakulieren sollten
Einer der Betroffenen hat das Schreiben an die VP herangetragen. Für Zauner ist die Aktion "keine harmlose Provokation. Hier wird staatliche Autorität missbraucht, persönliche Daten werden verwendet und Menschen werden psychisch unter Druck gesetzt".
"Gefährliche Straftat"
ÖVP-Landtagsabgeordneter und Bezirksparteiobmann Otto Auer fordert „eine glasklare Antwort des Rechtsstaats.“ Wenn jemand auf die Idee komme, unter dem Logo des Innenministeriums "Menschen zu solchen widerwärtigen Handlungen aufzufordern, dann ist das keine politische Kritik, sondern schlicht und einfach eine absurde und gefährliche Straftat. "
Auer ortet "das Ergebnis einer immer radikaleren, enthemmten Stimmung – und das ist brandgefährlich! Gerade auf Gemeindeebene sehen wir, wie sich der Ton verändert. Wer sich heute noch ehrenamtlich politisch engagiert, wird zur Zielscheibe".
Unklar ist vorerst, an wie viele Personen das Schreiben ergangen ist.
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