Roman Klementovic: Vom bekennenden Nichtleser zum Thriller-Autor
Roman Klementovic wollte einen Thriller immer schon in einem verlassenen Hotel spielen lasse. Er sah sich im Südbahnhotel um, um sich Eindrücke für "Dunkelnah" zu holen.
Wie sind die Stiegenhäuser in einem Hotel angelegt? Wo sind Türen? Wo führen sie hin? Was hört man wirklich, wenn man in einem leerstehenden Hotel auf einer Matratze liegt?
Alles Fragen, die sich Roman Klementovic bei der Recherche zu seinem neuen Buch "Dunkelnah" stellte. Um sie zu beantworten, durfte er viel Zeit im derzeit leerstehenden Südbahnhotel am Semmering (Bezirk Neunkirchen) verbringen. "Meine Eindrücke habe ich für mein Buch multipliziert", erzählt der gebürtige Marchfelder (Bezirk Gänserndorf) im KURIER-Gespräch.
Ein verlassenes Hotel ist eine Location, die der Autor immer schon zum Schauplatz des Geschehens machen wollte; und zwar mit Grusel- und Horrorelementen. "Es sollte schon ein handfester Thriller sein und nicht kitschig-übersinnlich aufgelöst werden", betont Klementovic.
Die Idee dazu schwelt seit acht Jahren in dem Wiener. Doch es gab lange einen Punkt, der für ihn nicht ganz rund gewesen ist. "Vor einem Jahr hatte ich die zündende Idee." Nun ist das Buch fertig und erscheint am 10. September.
- "Dunkelnah" ist der achte Thriller aus der Feder von Roman Klementovic.
- Das Buch wird am 10. September erscheinen.
- Die Erstpräsentation in Wien findet ebenfalls am 10. September statt: Thalia in der Maria Hilferstraße, 19 Uhr
- Am 12. September stellt der Autor seinen neuen Thriller in seiner ursprünglichen Heimatgemeinde Marchegg vor: Schloss-Speicher, 19 Uhr
- Was erwartet die Leser bei "Dunkelnah"? "Eine klaustrophobische, düstere Stimmung in einer ganz besonderen Umgebung. Außerdem geballte Spannung und viele Überraschungen und Twists. Wie schon in meinen zuvor erschienenen Thrillern, geht es auch in ,Dunkelnah' nur selten richtig blutig zu. Vielmehr lebt die Geschichte von subtiler Spannung und einem düsteren Geheimnis", sagt der Autor.
Unterstützung vom ehemaligen Kriminalpolizisten
Die nächsten beiden Bücher hat Klementovic bereits im Köcher. Eines wird im Frühjahr 2026 erscheinen, das zweite im Herbst. "Ich schreib die Geschichten so, wie sie mir gefallen und über Themen, für die ich brenne", schildert der Autor.
Auch wenn er sich künstlerische Freiheiten herausnimmt, um da und dort die Spannung zu erhöhen, holt er sich Rat von Experten, um nah an der Realität zu bleiben. So hat er einen Bekannten, der pensionierter Kriminalpolizist ist. "Ich schildere ihm die Gegebenheiten und frage ihn, was die Polizei dann weiter macht."
Der neue Thriller "Dunkelnah" von Roman Klementovic erscheint am 10. Septemberund spielt in einem verlassenen Hotel.
Wie kam es eigentlich, dass Roman Klementovic heute davon leben kann, Thriller zu schreiben? Da muss der 43-Jährige schmunzeln: "Es war ein Zufall. Ich war bis 30 bekennender Nichtleser."
Doch als einer seiner besten Freunde heiratete, änderte sich das. Denn dieser lud zur Hochzeit auf Hawaii. Da war Klementovic klar, er werde viel Zeit haben. "Also habe ich mich in eine Buchhandlung gewagt und mir einen Krimi gekauft", erinnert sich der Autor noch an den Griff zu Jo Nesbøs "Schneemann".
Und da merkte er, dass Lesen spannend sein kann. Daraufhin "habe ich meinen eigenen Kriminalfall entwickelt", spann er noch am Strand von Honolulu die ersten Ideen zu dem Thriller "Immerstill", der als sein zweites Buch erschienen ist. "Die ersten Entwürfe waren nicht so gut; aber ich habe immer mehr Blut geleckt - im wahrsten Sinne", lacht Klementovic bei dieser Erinnerung. Zunächst musste er aber erst einmal die Basics erlernen, etwa, wie man einen Spannungsborgen aufbaut, schildert er.
Die Leidenschaft für Inspektor Columbo
Bis dahin schlug sich der gebürtige Breitenseer - einer Katastralgemeinde der Storchenstadt Marchegg - durch vermeintlich kreative Jobs, die ihm dann aber doch mehr Grenzen aufzeigten, als ihm lieb war. Aber er wusste: "Ich bin kein Nine-to-five-Job-Mensch. Ich will mit meiner Kreativität Rechnungen bezahlen können." An diesem Ziel ist er nun angelangt. In seinem Schreibbüro ("Das brauch ich, ich bin viel zu leicht ablenkbar.") entstehen schon die nächsten Geschichten.
Ob Klementovic in der Buchhandlung bewusst nach einem Krimi gesucht habe, weiß er heute nicht mehr. Doch wer seine Leidenschaft zu Kriminalfällen begründet hat, weiß er noch genau: Es war Inspektor Columbo. Über ihn hielt er in der Schule sogar ein Referat.
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