58-Jähriger gab sich als Arzt aus und ergaunerte halbe Million Euro

Symbolbild: Arzt mit Stethoskop in den Händen
58-jähriger Niederösterreicher ist polizeibekannter Wiederholungstäter. Er erfand auch eine Behinderung

Mit seinem Drucker in den eigenen vier Wänden soll ein 58-Jähriger in Niederösterreich zum Sozialleistungsbetrüger geworden sein. Und das zum wiederholten Male.

Zum ersten Mal fiel der Mann auf, als er für seine frühzeitige Pensionierung Spitalsbefunde fälschte und sich dabei sogar selbst als Arzt ausgab. 2020 wurde er deswegen zu einer bedingten Haftstrafe verurteilt. Der Schaden belief sich auf knapp 150.000 Euro.

Neue Tat während Probezeit

Seien kriminellen Machenschaften tat dieses Urteil aber offenbar keinen Abbruch. Noch während der Probezeit von drei Jahren soll der Niederösterreicher abermals versucht haben, eine Invaliditätspension und weitere Sozialleistungen, wie Arbeitslosengeld und Notstands- sowie Überbrückungshilfe zu ergaunern. 

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Insgesamt steht der Mann im Verdacht, nicht weniger als zwölf strafbare Handlungen begangen zu haben, um Leistungen der Pensionsversicherungsanstalt, des AMS und weiterer Behörden und Institutionen zu ergaunern.

Behinderung erfunden

Der Mann habe eine 100-prozentige Behinderung vorgetäuscht und dafür die Diagnosen auf Befunden gefälscht, wie das Bundeskriminalamt in einer Aussendung mitteilte.

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Der Mann habe zudem die Finanzverwaltung geschädigt, da er sich mit einem widerrechtlich erlangtem Behindertenpass von der motorbezogenen Versicherungssteuer, der Jahresvignette und der Parkgebühr befreien lassen hatte und zudem auch noch einen Mobilitätszuschuss erhalten habe.

Betrug auch bei Freizeitaktivitäten

Darüber hinaus habe er sich mit diesem rechtswidrig erlangten Ausweis auch Ermäßigungen bei verschiedenen Freizeit- und Kultureinrichtungen erschlichen. ließ das Bundeskriminalamt wissen. Der Betrüger wurde schließlich von der „Task Force Solbe“ des Landeskriminalamts Niederösterreich ausgeforscht.

Die Schadenssummer der genannte Delikte beläuft sich in Summe auf beinahe 390.000 Euro. Zählt man die vorhergegangenen Fälle hinzu, kommt man auf gut eine halbe Million Euro. Bei der Staatsanwaltschaft St. Pölten wurde dahingehend Anzeige eingebracht.

Meiste Taten in Wien

Die allermeisten Fälle von Sozialmissbrauch werden aufgeklärt: 2022 wurden 3.173 Anzeigen bezüglich Sozialleistungsbetrugs erstattet, um 27 Prozent weniger als 2021 (4.346). Die Aufklärungsquote lag bei 99,8 Prozent. Mit 1.433 angezeigten Delikten wurde fast die Hälfte der Taten in Wien verübt. Insgesamt wurden 3.345 Tatverdächtige angezeigt, davon 2.226 ausländische Täter und 1.119 Österreicher. 2021 waren es 4.730, davon 3.346 Ausländer und 1.384 Österreicher.

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