Stromleitung kam unter die Erde: Hubschrauber-Einsatz in Ötschergräben

Arbeiter und Hubschrauber im Einsatz
Techniker haben Gittermasten abgebaut und eine 20-kV-Leitung unter die Erde verlegt. Die Aktion ist Teil eines großen Netzausbauprogramms.

Spektakuläre Szenen spielten sich in den vergangenen Wochen in den Ötschergräben ab: Für die Sanierung einer 20-kV-Leitung zwischen den Umspannwerken Erlaufboden und Wienerbruck im Bezirk Lilienfeld mussten Techniker der Netz NÖ gleich mehrere Gittermasten abtragen – teils unter schwierigsten Bedingungen.

"Die ersten drei Masten konnten wir noch mit Maschinen erreichen", schildert Manfred Lechner, Projektverantwortlicher der Netzregion Mostviertel Ost. "Für die restlichen vier Masten mussten unsere Leute die Wanderschuhe anziehen."


Die Demontage der Leiterseile und Masten war nur mit Hilfe eines Hubschraubers möglich. "Für diesen anspruchsvollen Einsatz gebührt allen Mitwirkenden großes Lob", so Lechner.

Wanderweg wieder begehbar

Die Arbeiten machten es notwendig, den beliebten Wanderweg durch die Ötschergräben vorübergehend zu sperren. Nun ist die Strecke wieder frei begehbar, Naturfreunde können die wilde Landschaft wieder ungestört genießen.

Arbeiten in den Ötschergräben

Einsatz in luftiger Höhe

Die Maßnahme ist Teil des umfassenden Modernisierungsprogramms der Netz NÖ, mit dem das niederösterreichische Stromnetz fit für die Energiezukunft gemacht wird.

Was noch geplant ist

Bis 2034 sollen unter anderem rund 55 Umspannwerke neu errichtet oder ersetzt, jährlich etwa 700 Trafostationen gebaut und rund 1.000 Kilometer Mittel- und Niederspannungskabel verlegt werden – mehr als dreimal so viel wie in den vergangenen Jahren.

Der Ausbau ist dringend notwendig: Allein im ersten Halbjahr 2025 wurden mehr als 14.000 neue Photovoltaikanlagen ans Netz angeschlossen. Inzwischen speisen rund 129.000 Sonnenkraftwerke Strom in das Netz der Netz NÖ ein – das sind rund ein Viertel aller PV-Anlagen Österreichs. Niederösterreich ist zudem Standort von mehr als der Hälfte der heimischen Windkraftanlagen.

Insgesamt investiert die Netz NÖ heuer über 450 Millionen Euro in den Ausbau ihrer Infrastruktur, um die steigende Menge an erneuerbarer Energie "auf den Boden zu bringen".

Kommentare