Nach Attacke: Polizei fahndet nach rabiatem Pitbull-Besitzer

Symbolbild.
Eine Niederösterreicherin wurde im Neunkirchner Park beim Spazierengehen mit ihren Hunden schwer verletzt.

Noch heute, zwei Monate nach dem Angriff, spürt Hannah S. (Name von der Redaktion geändert) ein taubes Gefühl auf der linken Seite ihres Kopfes. Den 8. Juli wird die Niederösterreicherin nicht so schnell vergessen.

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Mit ihren beiden Hunden spazierte S. durch den Neunkirchner Park, als ihr ein Mann mit seinem Pitbull entgegen kam. „Ich bin gleich ausgewichen, weil ich ihm schon mal begegnet bin, damals hat er meine Hündin getreten“, schilderte die Frau.

Der Abstand dürfte nicht groß genug gewesen sein, die Leinen der Hunde verhedderten sich. „Ich hab’ die Leinen wieder entwirren wollen. Auf einmal hat er mir von hinten einen Stoß gegeben und angefangen, auf meinen Kopf einzutreten“, berichtete S. Erst als sie den Täter fragte, ob er sie umbringen wolle, ließ er von ihr ab und ergriff die Flucht.

Schwere Gehirnerschütterung

Die schwer verletzte Frau wurde ins Krankenhaus gebracht. Sie hatte eine schwere Gehirnerschütterung erlitten, ihr Gesicht war mit blauen Flecken übersäht. Die Rettung alarmierte die Polizei, die Ermittlungen aufnahm. Die Suche nach dem Täter verlief bislang ohne Erfolg. „Sämtliche Erhebungen brachten keine zweckdienlichen Hinweise“, sagte Stefan Loidl, Pressesprecher der Landespolizeidirektion Niederösterreich (LPD).

Anhaltspunkt für die Suche ist der Pitbull des Mannes. „Die infrage kommenden Pitbull-Hundebesitzer im Gebiet der Stadtgemeinde Neunkirchen wurden durch Bedienstete der Polizeiinspektion Neunkirchen überprüft und befragt, es gab jedoch keine Übereinstimmung mit dem gesuchten Beschuldigten“, so der Polizeisprecher.

"Habe meine Augen versucht zu schützen"

Hannah S. sowie eine Augenzeugin konnten den Mann bei der Polizei beschreiben, da er mit seinem Hund häufig im Park spazieren gehe. „Ich war nur während der Attacke damit beschäftigt, meine Augen zu schützen. Aber ich denke, bei einer Gegenüberstellung würde ich ihn sicher erkennen. Bisher wurden mir nur Fotos gezeigt“, betonte die Niederösterreicherin.

Sie hoffe, dass der Mann bald gefunden werde – und übt gleichzeitig Kritik an der Vorgehensweise der Polizei. „In Neunkirchen wurde ich nicht ernst genommen. Erst als ich mich bei der LPD beschwert habe, wurden die Ermittlungen aufgenommen.“

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Die Polizei wies diese Vorwürfe zurück. "Das können wir nicht bestätigen, der Akt wurde nachweislich am Tag des Vorfalles ordnungsgemäß angelegt", so die LPD Niederösterreich.

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