Sportler in NÖ verärgert: "Einstiges Skitouren-Eldorado verlottert"

Sportler in NÖ verärgert: "Einstiges Skitouren-Eldorado verlottert"
Am Muckenkogel in Lilienfeld herrscht Ungemach. Gestrüpp, Stauden und Zäune würden für gefährliche Situationen sorgen. Der Stadtchef wehrt sich.

Locken im Sommer prächtige Almen, so gilt der Muckenkogel in Lilienfeld im Winter als ein Eldorado für Skitourengeher. 1.248 Meter hoch, ist der erste Berg der Voralpen schon von weitem sichtbar.

Früher noch ein echter Skiberg, so ist der "Mucki", wie er von manchen liebevoll genannt wird, nach dem Aus des Liftbetriebes im Winter, heute vor allem für jene interessant, die mit Tourenskier unterwegs sind. 

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Doch von einer Gaudi im Schnee könne derzeit keine Rede sein, ist von so manchen Sportlern zu hören. Im Gegenteil. "Der Berg verlottert. Das ist wirklich sehr schade", sagt einer, der regelmäßig am Muckenkogel unterwegs ist. 

In einem Schreiben an den KURIER zählt der Niederösterreicher einige Punkte auf, die ihn massiv ärgern. Seien manche Hänge vor dem beginnenden Schneefall von Freiwilligen und/oder Gemeindeangestellten von Gestrüpp und Stauden befreit worden, so sei nun zu beobachten, "dass einige Abschnitte zugewachsen sind und ein Skifahren nicht mehr möglich ist". "Das betrifft die Schneise, den Steilhang und den Kesselboden", berichtet der Sportler.

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Gefahr: Der Zaun bei der Hütte wurde nicht abgebaut

Auch die Skistraße (Familienabfahrt) sei ohne Hindernisse nicht mehr zu absolvieren. Und weiter: Von der Pistenraupe, die früher noch eine schöne Spur präpariert habe, sei ebenfalls nichts mehr zu sehen. "Für weniger geübte Abfahrer ist das Erreichen des Tals teilweise gefährlich geworden."

"Hoffen auf eine Rettung"

Für Ärger sorgt auch der Umstand, dass der Zaun bei der Lilienfelder Hütte heuer nicht abgebaut worden sei. "Bei hoher Schneelage steigt dadurch die Verletzungsgefahr", schreibt der Skitourengeher. Zudem sei die Hütte im heurigen Winter noch kaum geöffnet gewesen. "Ich hoffe", so schließt der Sportler seinen Brief, "dass der Hausberg der St. Pöltner für diesen Winter noch gerettet werden kann."

Freiwillige Serviceleistung

Für Lilienfelds Bürgermeister Manuel Aichberger (ÖVP) sind die Vorwürfe neu. Er will im Gespräch mit dem KURIER aber einige Dinge klarstellen. "Alle Arbeiten, die am Muckenkogel im Winter passieren, sind eine freiwillige Serviceleistung. Tourengeher, die in Annaberg oder auf der Gemeindealpe in Mitterbach unterwegs sind, müssen zahlen. Wir stellen den Berg, der für alle zugänglich ist, kostenlos zur Verfügung." Zudem werde der Parkplatz im Tal für Besucher vom Schnee geräumt.

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Der Stadtchef berichtet auch, dass auf der Hütte eine neue Pächterin eingezogen sei. "Die Öffnungszeiten wurden angepasst", berichtet er. Ob der Muckenkogel nochmals fit für den Winter gemacht wird, bleibt offen. Schnee wäre jedenfalls in Hülle und Fülle vorhanden.

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