Mödling: Unfallkreuzung bekommt Kreisverkehr

Anrainer Hannes Giebl freut sich über die Entschärfung, kritisiert aber das Baustellenmanagement
Nicht selten landeten Autos in Vorgärten. Stopptafeln sollen Problem lösen. Davor droht aber Baustellen-Ärger.

Zu kaum einer Kreuzung rückt die Feuerwehr öfter aus: Mehr als drei Jahre lang kämpften Anrainer der Grenzgasse/Gabrielerstraße in Mödling bzw. dem benachbarten Maria Enzersdorf für eine Entschärfung einer gefährlichen Kreuzung direkt vor einer Haustür. Nun wird sie zu einem "Mini-Kreisverkehr" umgebaut, an allen vier Zufahrten werden Stopptafeln errichtet.

Es war der Pfingstsonntag 2016, als der Lenker eines Autos den Vorrang missachtet hatte. Ein Lieferwagen konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen, rammte das Auto und schleuderte es in einen Vorgarten. Vier Insassen wurden leicht verletzt. Der spektakuläre Unfall war der Höhepunkt einer Unfallserie, der erstmals Bewegung in Sachen Sicherheit brachte. Anrainerin Veronika Fischer berichtete damals, dass es an der Kreuzung rund ein Mal pro Woche einen Unfall gäbe.

Mödling: Unfallkreuzung bekommt Kreisverkehr

2016 landete ein Unfallauto im Vorgarten einer Familie

Nach der Serie wurden die Gemeinde Maria Enzersdorf sowie die Bezirkshauptmannschaft tätig. Noch im Sommer wurde die Fahrbahn verschwenkt und neue Bodenmarkierungen angebracht. Danach besserte sich die Situation, dennoch blieb die Kreuzung ein Unfallhäufungspunkt, wie auch das Kuratorium für Verkehssicherheit den Kommunen vor einem knappen Jahr beschied. Damit seien die Gemeinden verpflichtet, Maßnahmen zu setzen, erklärt Mödlings Vizebürgermeister Gerhard Wannenmacher (Grüne).

Baubeginn am Montag

Ab Montag soll die Kreuzung nun total umgebaut werden. Konkret wird ein "Mini-Kreisverkehr" geschaffen, bei dem in der Mitte nur eine kleine gepflasterte Verkehrsinsel entsteht. Da der Kreisverkehr aufgrund des kleinen Durchmessers von Lkw oder Bussen nicht umfahren werden könnte, muss die Verkehrsinsel überfahrbar bleiben. Für Autos sei diese Schwelle aber sehr unangenehm, meint Wannenmacher. Zusätzlich werden an allen Einfahrten Stopptafeln aufgestellt.

Letzer Ausweg: Ampel

Die Gemeinden und die Anrainer hoffen nun, dass die Kreuzung nachhaltig entschärft wird. "Die letzte Möglichkeit ist eine Ampel", meint Wannenmacher. Allerdings sei dieses Projekt weitaus teurer als der Kreisverkehr, für den Mödling und Maria Enzersdorf gemeinsam weniger als 50.000 Euro investieren müssten.

Die Baustelle soll zwei Wochen lang bestehen, es werden Umleitungen eingerichtet. Anrainer wie Hannes Giebl kritisieren jedoch die Route durch die Schöffelstadt. Sie fürchten, dass es staut und der Schwerverkehr nicht durch die engen Gassen komme. Allerdings, betont Wannenmacher, habe man die Strecke werktags mit einem Bus getestet.

Die Anwohner fordern nun, dass bereits auf den Zufahrtsstraßen auf die Baustelle hingewiesen wird, damit das Gebiet großräumig umfahren werden kann.

Die Umleitungsstrecken:

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