Stiegen-Streit in NÖ: Anrainer protestieren gegen "Alpinsteig"

Stiegen-Streit in NÖ: Anrainer protestieren gegen "Alpinsteig"
Kritiker betonen, dass die Barrierefreiheit nicht gegeben sei. Melks Vizebürgermeister verteidigt das Vorhaben.

Eine 30 Meter lange Stiege mit 80 Alpinstufen soll demnächst in Melk eine Verbindung zwischen Schanz und Waldweg schaffen. Doch das Projekt stößt auf Widerstand.

Anrainer äußern Bedenken gegen die Stiege. "Viele Personengruppen werden den Alpinsteig nur schwer oder gar nicht benutzen können, weil die Barrierefreiheit nicht gegeben ist", sagt Michael Urban, der neben der künftigen Stiege wohnt.

In Melk wird dieses Gehweg-Projekt bereits seit Jahrzehnten diskutiert. 2015 lagen konkrete Pläne vor, doch die Politik zog das Vorhaben schließlich zurück. Der Grund: Die Kosten in Höhe von damals rund 200.000 Euro erschienen zu hoch.

"Es gibt bereits zwei Wege"

Jetzt wird ein neuer Anlauf genommen. Zwar haben sich auch diesmal die Kosten von 20.000 auf mehr als 50.000 Euro erhöht, dennoch sollen die Arbeiten bald beginnen. Urban und weitere Mitstreiter bezweifeln die Sinnhaftigkeit der Anlage. "Es gibt bereits zwei Wege. In dem Gebiet wohnen etwa 300 Menschen, da reichen die vorhandenen Wege aus", meint Urban.

Vizebürgermeister Wolfgang Kaufmann (ÖVP), der ebenfalls in der Nähe wohnt, setzt sich seit Jahren für das Projekt ein. 

"Man muss wissen, dass die anderen Wege über stark befahrene Straßen führen", sagt er auf KURIER-Anfrage. Laut Kaufmann sei zudem eine Begehung mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit durchgeführt worden, und die Einwände seien nur vorgeschoben. "Manche Anrainer wollen einfach nicht, dass der Weg an ihren Häusern vorbeiführt."

Der Baustart wird jedenfalls demnächst erfolgen, da der Bescheid für den Bau des Alpinsteigs bereits rechtskräftig ist.

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