Massiver Unmut: Weiter nur eine PCR-Teststation für drei Bezirke

Der Nachbarort zur Teststation wird derzeit regelmäßig von Wartenden aus den Nachbarbezirken blockiert
Stundenlanges Warten: Behördliche PCR-Tests bekommt man in den Bezirken Amstetten, Scheibbs und Melk momentan nur an einer Station. Königsberger-Ludwig kündigt Verbesserungen an.

Bitterlich beklagen sich Betroffene weiterhin auf Social-Media-Kanälen über extrem lange Wartezeiten bei der einzigen behördlichen PCR-Teststation im westlichen Niederösterreich am Stadtrand von Amstetten. Der KURIER berichtete in der Vorwoche über das Verkehrschaos, das im Umfeld der Teststraße entstand. Zweieinhalbstündige Wartezeiten und lange Autoschlangen werden  noch immer täglich registriert. Nach Wochen des Frustes forderte Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig  (SPÖ) nun einerseits weiter  Verständnis, kündigte aber  andererseits auch eine Verbesserung der Situation an.

Massiver Unmut: Weiter nur eine PCR-Teststation für drei Bezirke

Umleitungen im Hinterland verhindern Verkehrsblockaden auf der Bundesstraße 1 vor Amstetten

„Das ist an Desorganisation des Landes/Bundes nicht zu übertreffen“, beklagte sich ein Vater aus dem Bezirk Amstetten frustriert auf Facebook, weil er mit seinem kleinen Sohn bereits zwei Stunden im Stau zur Teststraße ausharrte. Vorgewarnt von Schilderungen aus den vergangenen Tagen, habe er sich gleich wie für eine Urlaubsfahrt mit Proviant und geladenem Handyakku vorbereitet, berichtet er. „Ausnehmen möchte ich alle die hier vor Ort arbeiten, sehr bemüht und zuvorkommend. Seit Wochen das Gleiche und sie reden und reden und reden ...“, schrieb sich der Mann weiters den Frust von der Seele. Im Kommentarteil wurden zweieinhalbstündige Wartezeiten bestätigt.

Nächste Station St. Pölten

Die Situation erregt den Volkszorn im Mostviertel massiv. Drei Wochen lang ist die Drive-In-Teststation des Landes im Gewerbepark St. Georgen direkt an der Amstettner Stadtgrenze bereits ein Hotspot im Corona-Fiasko im westlichen Niederösterreich. Weil es für die drei Hochinzidenzbezirke  Amstetten, Scheibbs und Melk, sowie für die Statutarstadt Waidhofen/Ybbs nur diese eine behördliche PCR-Teststation gibt, kommt es dort täglich zu massiven Überlastungen. Über die Hotline 1450 werden die Testpersonen hierher vermittelt. Die nächste Teststraße befindet sich in St. Pölten.

Das vorwöchige regelmäßige Verkehrschaos auf der B1 Richtung Amstetten konnten die Behörden mittlerweile über beschilderte Umleitungsstrecken für die Testwilligen durch das Hinterland verhindern. In der Ortschaft Hart (Gemeinde St. Georgen/Ybbsfelde) staut es jetzt aber bis ins Dorf hinein.

Rekordtestungen

Mit 1.001 PCR-Tests habe die Testcrew am vergangenen Landesfeiertag einen neuen Rekord geschafft, berichtete das Rote Kreuz Amstetten am Dienstag. „Das stellt an uns große Herausforderungen, die wir versuchen, möglichst schnell abzuarbeiten. Wir verstehen die Unannehmlichkeiten, die durch die langen Wartezeiten entstehen und sind stets bemüht diese kurz zu halten. Leider kann es trotzdem zu längeren Wartezeiten kommen! Wir bitten um Verständnis“, richten die Helfer auf ihrer Facebook-Seite aus. Rotkreuz-Bezirkschefin Beatrix Lehner  bestätigte gegenüber dem KURIER: „Unsere Teams arbeiten auf Anschlag“.

Massiver Unmut: Weiter nur eine PCR-Teststation für drei Bezirke

Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) kündigt Verbesserungen an

Das Rote Kreuz des Bezirks betreut in Amstetten auch noch die Antigen- und freie PCR-Teststation  im Shopping Center CCA. Auch dort habe man am montägigen Landesfeiertag 1.000 Personen getestet, wurde berichtet. Am selben Tag waren auch rund 100 Rettungs- und Krankentransporte von 40 Sanitätskräften zu bewältigen, berichtete das Amstettener Rotkreuz-Team weiters.

Ankündigung

Im Zuge einer der Debatten auf Facebook über die unbefriedigende PCR-Testsituation diskutierte auch Königsberger-Luwdig mit und kündigte auch Verbesserungen an. „Wir arbeiten an Verbesserungen und sie werden auch kommen. Man muss bei aller Kritik auch bedenken, dass es für jede COVID-Teststation oder mobile Teams auch MitarbeiterInnen braucht und viele aus dem gleichen Pool schöpfen - SanitäterInnen, PflegerInnen, … weil nicht alle Tests abnehmen dürfen - ist vom Bund geregelt. Aber es wird eine Lösung geben. Ist keine Erleichterung für euch - eine Erklärung und ein Versprechen“, teilte die Landesrätin im Telegrammstil mit.

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