Mädchenmord: Staatsanwalt gibt grünes Licht für Altersüberprüfung

Der tatverdächtige Yazan A.
Ein Gutachter soll klären, ob der Tatverdächtige tatsächlich erst 19 Jahre alt ist. Das hat Auswirkungen auf das Strafmaß.

Nach dem Mord an der 16-jährigen Manuela K. in Wiener Neustadt hat die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt am Freitag eine Altersüberprüfung des Tatverdächtigen in Auftrag gegeben. "Wir haben eine körperliche Untersuchung durch einen Sachverständigen angeordnet. Es soll geklärt werden, ob der Verdächtige ein junger Erwachsener oder bereits älter als 21 Jahre ist", erklärt der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Erich Habitzl, gegenüber dem KURIER.

Es bestehen begründete Zweifel, dass der tatverdächtige Syrer Yazan A. sich jünger ausgibt, als er tatsächlich ist. Seinen eigenen Angaben nach wurde er am 1. August 1999 geboren. Demnach würde der 19-Jährige in einem möglichen Mordprozess als Jugendlicher bevorzugt behandelt werden. Ist er älter als 21 Jahre, drohen ihm als Höchststrafe hingegen lebenslänglich.

Mädchenmord: Staatsanwalt gibt grünes Licht für Altersüberprüfung

Der Tatort in Wiener Neustadt

Da jede körperliche Untersuchung eines U-Häftlings auch die Zustimmung des jeweiligen Gerichts verlangt, musste die Staatsanwaltschaft die Zustimmung abwarten. Für eine forensische Altersdiagnostik werden verschiedene Knochen, wie beispielsweise die Handwurzel oder das Schlüsselbein mit einer Computertomographie oder Magnetresonanztomographie untersucht.

Laut dem Anwalt des Mordverdächtigen, Andreas Reichenbach, existieren Dokumente aus der Heimat seines Mandanten, die sein Geburtsdatum mit 1. August 1999 bestätigen. Yazan A. sei demnach am selben Tag zur Welt gekommen, wie sein Bruder Malaz. Dieser sitzt ebenfalls in der Justizanstalt Wiener Neustadt, nachdem er wegen schweren Raubes zu drei Jahren Haft verurteilt wurde. Gesehen hat Reichenbach die Dokumente allerdings noch nicht. Die Staatsanwaltschaft will alle Unterlagen auf ihre Echtheit überprüfen lassen.

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