Liebesbetrug in NÖ: Zwei Täter in Haft, 100.000 Euro Schaden für Opfer
Liebe und die Hoffnung auf eine Partnerschaft - auf Kosten der Gefühle von vielfach Frauen gelingt es Kriminellen immer wieder hohe Geldbeträge zu erbeuten. "Love Scam" wird diese Betrugsmasche genannt. Nun gelang es der Polizei in Niederösterreich gemeinsam mit deutschen Behörden, zwei Täter festzunehmen.
Opfer wurde eine 68-jährige Niederösterreicherin. Sie wurde um mehr als 100.000 Euro betrogen. Im März nahm ein bis dato Unbekannter über soziale Medien Kontakt mit der Frau auf. Der Mann gab sich ihr gegenüber als ein auf einem Schiff tätiger Wissenschaftler aus. Er stellte in der laut Polizei sehr durchdachten Gesprächsführung eine weitere gemeinsame Lebensplanung in Aussicht.
Der Unbekannte suggerierte der Frau zudem, dass sein auf dem Schiff befindliches angebliches Barvermögen von mehreren Millionen US-Dollar durch kriminelle Handlungen bedroht sei. Die Frau solle es doch bitte in Verwahrung nehmen. Zudem sei das Bargeld aus Sicherheitsgründen eingefärbt worden und müsse daher kostenintensiv gereinigt werden.
Geldübergabe auf Bahnhöfen
Über Monate hinweg überredete der Mann die 68-Jährige, mehrfach Bargeld in der Höhe von mehreren zehntausend Euro an unbekannte Abholer im Umfeld der Hauptbahnhöfe diverser europäischer Großstädte zu übergeben. Die Gesamtschadenssumme liegt im niedrigen sechsstelligen Eurobetrag.
Im Juli jedoch wurde die Niederösterreicherin auf die Betrugsart aufmerksam und erstattete beim Landeskriminalamt Niederösterreich Anzeige. Den Betrugsermittlern gelang schließlich ein Schlag gegen die Täter. Als diese eine weitere Geldübergabe am Münchner Hauptbahnhof forcierten, baten die nö. Polizisten die bayerischen Behörden um internationale Rechtshilfe.
Die Münchner Kollegen leiteten eine Überwachung ein und am Nachmittag des 27. August wurden ein 44-jähriger Italiener sowie ein 35-jähriger Kameruner festgenommen.
Männer in Haft
Die verdächtigen Männer sitzen nun in der Justizanstalt München in Haft. Sie sind nicht geständig. Die Staatsanwaltschaft Linz hat um Auslieferung ersucht. Das Auslieferungsverfahren wird bei der Generalstaatsanwaltschaft München geführt.
Die Ermittlungen zu ähnlichen Betrugsfällen laufen indes weiter.
"Nur durch die akribische Arbeit der Ermittler und die gute Zusammenarbeit mit der Justiz und den ausländischen Strafverfolgungsbehörden können solche Erfolge erzielt werden", bedankt sich der stellvertretende Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, General Franz Lang bei den Behörden.
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