Leiner-Schließung: "Ein Schock für die Stadt Amstetten"

Auffälliger verwaister Möbel-Tempel aus dem früheren Leiner-Imperium in Amstetten hat neuen Besitzer 
Unverständnis, weil angeblich gut wirtschaftende Filiale auf Top-Standort trotzdem schließen muss.

„Es kam für uns völlig überraschend, niemand hat mit dieser Schließung gerechnet“. Den Amstettner Bürgermeister Christian Haberhauer (ÖVP) hat die Meldung über die bevorstehende Schließung des imposanten Leiner-Möbelhauses im Ortsteil Greinsfurth am Dienstag „geschockt“.

Vorerst gäbe es keine Information, wie es mit dem großflächigen Firmenareal und der Immobilie an der B121 weitergehen könnte, sagt der Bürgermeister. Der neue Eigentümer der Leiner/Kika-Gruppe Hermann Wieser hatte, wie berichtet, angekündigt aus Sanierungsgründen 23 der 40 Filialen mit Ende Juli zusperren zu wollen. Der Standort Amstetten, mit dem Vernehmen nach 90 Beschäftigten, die an die 60 Vollzeitäquivalente erfüllen, ist unter den betroffenen Filialen.

Insolvenzverfahren

Mittwochmittag wurde zudem bekannt, dass die Möbelhandelskette ein Insolvenz-Verfahren anmelden wird.

Die 1991 eröffnete Filiale der Möbelkette Leiner ist seit zwei Jahrzehnten prägendes Element im Amstettner Gewerbegebiet West. Für die Einkaufsstadt Amstetten sei die angekündigte Schließung jedenfalls ein herber Verlust, so Haberhauer.

Leiner-Schließung: "Ein Schock für die Stadt Amstetten"

Bürgermeister Christian Haberhauer (ÖVP)

„Ich habe kurz Kontakt mit dem Filialleiter gehabt und ihm Hilfe angeboten, wenn das irgendwie möglich ist“, berichtet der Stadtchef. Das Schicksal der Belegschaft werde man im Auge behalten. Dass es im Handel viele offene Stellen gebe, sei gut. „Nur ist es für viele im Moment wenig Trost“, so Haberhauer.

Für die gesamte Region sei es betrüblich, dass Leiner hier schließt. „Belegschaft und Geschäftsführung sind in der Region voll eingebettet. Viele Vereine und Gemeinden wurden unterstützt“, berichtet der Bürgermeister.

Leiner-Schließung: "Ein Schock für die Stadt Amstetten"

Abverkauf wurde bereits gestartet

Seitens der neuen Eigentümer ist bislang niemand an die Stadt herangetreten. Er sei über die Schließung jedenfalls sehr verwundert, weil er in den vergangenen Jahren mehrfach vernommen hatte, dass die Amstettner Leiner-Niederlassung österreichweit immer zu den umsatzstärksten gehört hätte, so Haberhauer.

Was jetzt die Zukunft bringt, ist ungewiss. „Das Areal ist von der Lage her ein Top-Standort. Aufgrund der Widmung ist eine künftige Nutzung im Bereich Handels-  und Dienstleistungssektor möglich. Da wollen wir uns als guter Ansprechpartner anbieten“, kündigt der Amstettner Bürgermeister an.

 

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