NÖ wählt wieder: Das große Buhlen um die Bauern hat schon begonnen

NÖ wählt wieder: Das große Buhlen um die Bauern hat schon begonnen
Am 9. März geht es um die Macht in der Landwirtschaftskammer. Die Parteien bringen sich in Stellung.

Nach den Gemeinderatswahlen, die am 26. Jänner abgehalten wurden, steht bereits der nächste Urnengang auf dem Programm. Am 9. März findet in Niederösterreich die Landwirtschaftskammerwahl statt.

Haushoher Favorit ist der ÖVP-Bauernbund, insgesamt kandidieren 1.552 Landwirte auf den 21 Bezirkslisten (20 politische Bezirke plus Waidhofen an der Ybbs als eigene Bezirksbauernkammer, Anm.) für die Volkspartei. Damit tritt der Bauernbund in allen Regionen an.

„Jeder bäuerliche Betrieb hat sich eine starke und verlässliche Vertretung seiner Interessen verdient – egal ob klein oder groß, bio oder konventionell und unabhängig davon, in welchem Bezirk er sich befindet“, betont Johannes Schmuckenschlager, Kammerpräsident und Spitzenkandidat auf Landesebene.

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Kammerpräsident Johannes Schmuckenschlager

Den Wahlkampfauftakt haben die ÖVP-Bauern bereits absolviert. In Amstetten spielte Kammer-Vizepräsident Lorenz Mayr auch auf die turbulenten Monate in der Bundespolitik an. „Das Letzte, was unsere Landwirte jetzt brauchen, ist Streit innerhalb der Vertretung“, sagte er. Der Bauernbund hat viel zu verteidigen. Die Organisation stellt 33 Mandatare und kam bei der letzten Wahl vor fünf Jahren auf 85 Prozent.

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Kammer-Vizepräsident Lorenz Mayr

Für die rote Bauernschaft geht Kammerrat Ernst Wagendristel als Spitzenkandidat ins Rennen. „Wir setzen uns für den Erhalt der vielen Familienbetriebe ein und sind ausdrücklich gegen das Mercosur-Abkommen“, sagt Wagendristel im Gespräch mit dem KURIER. Das Ziel für Wagendristel ist klar: Nach der Wahlschlappe im Jahr 2020 mit 2,87 Prozent, will man nun die Vier-Prozent-Hürde schaffen, um den Einzug in die Kammer zu schaffen.

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Kammerrat Ernst Wagendristel

Deutlich stärker werden will auch die Freiheitliche Bauernschaft mit Peter Schmiedlechner, der auf Platz eins der Landesliste steht. In den vergangenen fünf Jahren waren die freiheitlichen Landwirte nicht in der Kammer vertreten, jetzt schlägt Schmiedlechner markige Töne an, um die blaue Wählerschicht zu mobilisieren. „Die giftgrüne Leonore Gewessler und die letzte Regierung haben unsere Landwirte verraten. Nur bei den Freiheitlichen Bauern ist der Bauer noch Bauer und nicht Knecht.“

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Peter Schmiedlechner

Als weder rechts noch links will sich der Unabhängige Bauernverband (UBV) positionieren, obwohl der UBV bei der Wahl im Jahr 2015 noch gemeinsame Sache mit den Freiheitlichen gemacht hat. Nun sei längst alles anders, sagt Spitzenkandidat Herbert Hochwallner. „Wir sind für die Bauern da und für sonst niemanden.“

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Herbert Hochwallner 

Neben der ÖVP sitzen derzeit nur Vertreter des Unabhängigen Bauernverbandes in der Kammer. 2020 schaffte der UBV mit 8,7 Prozent der Stimmen den Einzug in die LK.

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